Volltext: Zehn Jahre Welser Gymnasium

- 86 - 
Der kommerzielle Zusammenhang und unser Poli¬ 
tisches Verhältnis -zum Deutschen Reiche spiegelt sich 
in der verhältnismäßig großen Zähl der dorther 
kommenden Schüler deutlich wider (1904/5: 2'4<> 0 
1909/10 : 2*3 o/o; ^ 1910/11:21 o/0). Relativ groß ge¬ 
genüber den bisher nicht genannten Grönländern 
Schlesien und Küstenland, die im ersten Jahrzehnt 
nicht vertreten waren, ist die Zahl der geborenen 
Ungarn, die sich in ansteigender Zahl (bis zu 1-6 o/0) 
vorfinden. Von Interesse ist es oielleicht. daß auch 
manche entlegenere Provinz der diesseitigen und jen¬ 
seitigen Neichshälfte (Bukowina, Kroatien, Bosnien), 
ja 'sogar der äußerste Bordstreifen europäischer Kultur, 
das Ausland am Balkan, bei diesem Zustrom der 
Schülerschaft nicht ganz fehlt. 
Aus der obigen Zusammenstellung ergibt sich weiter, 
daß das Verhältnis der Ortsangehörigkeit, soweit der 
Wohnort der Eltern in Betracht kommt, fast in jedem 
Schuljahre ^ ein anderer ist, während man bei einer 
Anstalt, die in einer Handelsstadt im Mittelpunkte 
des Landes liegt, ein stabileres Verhältnis voraus¬ 
setzen sollte. Der Berufsstatistiker wird 'aus diesen 
Schwankungen seine Schlüsse ziehen; das eine aber kann 
mit Sicherheit auch ein Laie daraus schließen, daß 
ein großer Teil der in Betracht kommenden Eltern¬ 
kreise zu der nicht bodenständigen Bevölkerungsschichte 
der Beamten-, Militär-, Industriellen- und 'Arbeiter- 
kreise gehört, die häufig ihren -Wohnsitz ändert. 
Aber soviel Fluktuierendes die Zuständigkeitsver¬ 
hältnisse der Welser Gymnasialjugend in den ersten 
zehn Bestandsjahren der Anstalt aufweisen: ganz am 
Schlüsse, in der Ecke rechts unten, zeigt doch! die vor¬ 
stehende Tabelle, daß sich am Ende des Dezenniums 
die schöne Regenbogenbrücke eines vollen 'Ausgleiches 
zwischen Eingesessenen und Zugewanderten spännt, oder 
unbildlich gesprochen : daß die Summenzahlen der orts- 
angehörigen und auswärtigen Schüler des 'Gymnasiums 
nahezu genau dieselben sind. 
C) Konfession. 
Für eilte bessere Zukunft möchten wir 
die höheren Simultananstalten als Pioniere 
ansehen. 
(Adolf Matthias). 
Wem die konfessionellen Verhältnisse im Lunde 
bekannt find, der wird es als selbstverständlich be¬ 
trachten, daß das vorherrschende Religionsbekenntnts 
das katholische ist. In den ersten zwei 'Bestandsjahren
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.