Volltext: Zehn Jahre Welser Gymnasium

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Entschiedenheit festzustellen — zum weitaus größeren 
Teile die schöne Gabe, den Seelenpuls- 
schlag der Jugend zu vernehmen, im 
Spiegel der eigenen Seele die Seelen 
des jungen Volkes richtig zu sehen und zu 
verstehen und alles Keimen, Wachsen und 
Werden der künftigen Persönlichkeiten 
liebevoll zu verfolgen. 
Der englische Naturforscher Henry Drummond nennt 
in einer vielgelesenen Schrift die Liebe das Beste in der 
Welt. Wenn sie das wirklich ist, — und ich für mein 
Teil ,zweifle nicht daran — dann ist sie gewiß auch das 
Beste in der Schule. Wo Verstehen und Liebe den Boden 
bereitet, wo die Lehrer den Weg zum Herzen der 
Kinder suchen und auch finden, da sind Wunderkräfte 
tätig, die sich die Gemüter und Geister der Kinder unter¬ 
tan machen. Woher sie kommen und wie sie wirken, 
das kann man nicht Hinz und Kunz verstandesmäßig 
erklären. Es ist aber aufs innigste zu wünschen, daß 
dieser Sonnenschein den Räumen des Welser Gym¬ 
nasiums nie und nimmer fehle. 
A) Frequenz. 
Man hat behauptet, . . die Welt werde 
durch Zahlen regiert; das aber weiß ich, daß die 
Zahlen uns belehren, ob sie gut oder schlecht 
regiert werde. 
(Eckermnnn, Gespräche mit Goethe). 
Die Welser humanistische Mittelschule hat trotz der 
großen Zahl benachbarter Mittelschulen, die sie in dichtem 
Kranze von allen Seiten umgeben (Linz, Urfahr, Wil- 
hering, Ried, Gmunden, Kremsimünster u. s. w.), zu 
keiner Zeit über Schülermangel zu klagen gehabt. Die 
stetig und mit einer gewissen Gesetzmäßigkeit anwach¬ 
senden Eintragungsziffern der zehn Schuljahre beweisen, 
daß das Publikum in Stadt und Bezirk dieser Mittel¬ 
schule — trotz einzelner, still und laut betriebener Hetze¬ 
reien und Quertreibereien von bekannter, der Stadt¬ 
gemeinde Wels mißgünstiger Seite — volles Vertrauen 
entgegenbringt. 
Die Anstalt wurde im Jahre 1901 mit 45 Schülern 
(darunter zwei Privatisten) eröffnet. Den wachsenden 
Schülerzufluß der folgenden Jahre bringt die nachstehende 
Tabelle zur Anschauung.
	        
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