Volltext: Zehn Jahre Welser Gymnasium

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richt aus der Stenographie leiteten wechselweise die 
Professoren Sturm, Dr. P r i e L h , Wider und 
Dr. Stadlmann. 
4. Freihandze i chn e n. Als wahlfreies Lehr¬ 
fach mit drei Wochenstunden wurde dieser Gegen¬ 
stand selbstverständlich erst nach Eröffnung der ersten 
Obergymnasialklasse, d. i. irrt Schuljahre 1905/06, an 
der Anstalt eingeführt. Das von den zeichnerisch geför¬ 
dert mrt Schülern gern besuchte Freifach war in der 
Folge den Zöglingen aller Oberklassen zugänglich. Daß 
sich die Schüler auch dem nichtobligaten Zeichen¬ 
unterrichte noch mit großer Lust Hingaben, erklärt sich 
wohl auch aus den glücklichen Licht- und Raumverhält¬ 
nissen des schönen Zeichensaales im neuen Anstalts¬ 
gebäude; wer jemals einen Blick in die Tätigkeit des 
Vertreters dieses Lehrfaches, des Herrn Professors 
Wolf, in den „neuen Bahnen" dieses wichtigen Unter- 
rrchtszweiges zu tun und die sehr zufriedenstellenden, ja 
überraschende Erfolge, besonders auch auf der Oberstufe, 
wo Zweckmäßig ausgewählte Objekte Zu harmonischen, 
künstlerisch aufgebauten Stilleben Zusammengestellt und 
ln Aquarelltechnik, Kreide, Blei oder Pastell ausge¬ 
führt wurden, an der Hand der ausgestellten Schüler¬ 
arbeiten zu bewundern Gelegenheit hatte, tonnte von 
der eifervollen Hingabe und außerordentlichen Liebe 
und Umsicht sich überzeugen, mit der Herr Prof. Wolf 
alle die Jahre her darauf aus war, die Vorzüge der 
neuen, aus den sogenannten „Salzburger Ideen" her- 
oorgegangenen Unterrichtspraris ins rechte Licht zu 
stellen, dem Freiarmzeichen und dem gegenständlichen 
und Gedächtniszeichnen mit den vielerlei Form- und 
Farbtreffübungen u. s. w. einen Platz einzuräumen. Alles 
in allem: der Zeichenunterricht an der Anstalt bewegt 
sich in den rechten Bahnen und in den besten Händen; 
auf die würdige Gestaltung und die zweckdienlichen Da¬ 
seinsbedingungen dieses Unterrichtsfaches — dies ist die 
einmütige Meinung von Fachmännern und Laien — 
kann die Anstalt in der Tat stolz sein. 
Am Schlüsse des ersten Jahrfünfts beteiligten sich 
von den Schülern (der einen Klasse) 8 (= 18 Proz.) 
am nichtobligaten Zeichenunterrichte; am Schlüsse des 
Schuljahres 1906/07 waren es (aus zwei Klassen) schon 
14 (=23 Proz.), im Schuljahre 1909/10, nachdem der 
Gegenstand auch den Privatisierten geöffnet worden 
war, 22 (= 20 Proz.), eine Zahl, die im verflossenen 
Schuljahre auf 21 (= 16 Proz.) herabgesunken ist. 
5. D a r st e I I ende Geometrie und kon¬ 
struktives Zeichne n. Ein noch junges und an den
	        
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