Volltext: Der Weltbrand Band 3 (3; 1920)

oberer hatten das Land behalten wollen und waren 
danach verfahren. Die Bevölkerung dagegen hatten sie 
an verschiedenen Orten geradezu bestialisch behandelt 
und das alles, ohne daß sich die Bevölkerung irgend 
etwas gegen die einrückenden Rumänen hätte zu 
schulden kommen lassen. Man kann sich denken, mit 
welch furchtbarer Erbitterung die deutschen und 
österreichisch-ungarischen Truppen diesen Feind be- 
kämpften. 
Noch überboten wurden die Scheußlichkeiten durch 
das, was die Rumänen Anfang Oktober auf bul- 
garischem Boden verübten. Am 1. Oktober gingen 
sie nämlich südlich von Bukarest bei Rahova zwischen 
die von Nustschuk yer vorrückenden Truppen den Feind an 
und zwangen ihn bald, seine Rettung in der Richtung auf 
die von der Monitorflottille zerstörte Brücke zu suchen. " Das 
Schlachtfeld ist bedeckt mit den vom Feinde zurückgelassenen 
Gefallenen. Gegen abend besetzten wir die Dörfer Nahovo 
und Vabowo. Die feindlichen Truppenteile gingen in Un- 
ordnung westwärts zurück, wobei sie auf unsere von Tutrakan 
vorrückenden Truppen stießen. Der umfaßte Feind zerstreute 
sich in verschiedenen Richtungen und heute vollenden unsere 
Truppen seine Vernichtung. Die rumänischen Truppen haben 
in den von ihnen besetzten Dörfern ebenso wie auf ihrem 
Rückzug aus der Dobrudscha schwere Grausamkeiten begangen. 
Frauen, Greise und Kinder wurden hingeschlachtet. Vielen der 
Opfer sind die Augen ausgestochen und die Zungen ab- 
geschnitten worden." 
Wie in der Dobrudscha, so auch in Siebenbürgen 
zeigte das greuliche Mischvolk der Rumänen eine 
Ojlerrelchisch-ungarische Eebirgshaubitzbatterie in Feuerstellung i 
„ Jllustrirten Zeitum 
Nustschuk und Tutrakan über die Donau. Zwei 
Divisionen etwa kamen aus das rechte Ufer des 
Flusses, dann zerstörten am 2.Oktober österreichisch¬ 
ungarische Monitore die Brücken hinter ihnen. Gleich- 
wohl gingen die Rumänen vor, wurden aber von 
den deutschen und bulgarischen Truppen, die aus 
Tutrakan anmarschierten, vernichtend geschlagen. Der 
bulgarische Heeresbericht darüber lautete: 
„An der Donaufront waren die IS oder 16 Bataillone 
ohne Artillerie zählenden feindlichen Truppen, welche die Donan 
bei Rahovo überschritten hatten, vorgerückt und hatten die 
Dörfer Sliwopol, Kojamhle, Boriesowo, Melkowranowo, Gole- 
rnowronowo und Breschlien besetzt. Um sie zurückzuwerfen, 
führten wir zwei Kolonnen von Nustschuk und von Tutrakan 
her konzentrisch gegen sie vor. Gestern, an: 3. Oktober, griffen 
n Tölgyespaß. Nach einer Zeichnung des Sonderzeichners der 
" Richard Aßmann. 
viehische Barbarei, die besonders in Deutschland 
Uberraschen und Befremden hervorrief. Denn hier 
hatte man — der Himmel mag wissen, aus welcher 
Kenntnis — die Rumänen für ein überaus gut- 
mütiges und friedliebendes Volk gehalten. Ihre 
Nachbarn dagegen, die Vulgaren, hatten sie von jeher 
anders und richtiger eingeschätzt, und nun schrieb das 
halbamtliche Echo de Bulgarien „Entflammt von edlem 
Zorn, werden unsere tapferen Regimenter diese gemeinen 
Mörder von allen Seiten umstellen und die Waffen 
nicht früher niederlegen, als bis die verbrecherische 
Armee außerstand gesetzt ist, Schaden zu stiften. Das 
Völkerrecht, die Gefühle der Menschlichkeit und 'die 
Hingebung an den Nächsten machen es unseren Sol¬ 
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