Volltext: Der Weltbrand Band 3 (3; 1920)

China konnte keine Truppen und Schiffe nach Europa 
schicken, roeil es keine zur Verfügung hatte. Aber 
Leben und Besitz der Deutschen in China waren 
bedroht, und was deutsche Unternehmungslust und 
deutsches Kapital während einiger Jahrzehnte dort 
geschaffen hatten, war für Deutschland verloren. 
Das war es, was England und Amerika gewollt 
hatten. Sie gingen darauf aus, den deutschen Handel 
überall in der Welt zu vernichten, und das war 
ihnen leider in mehreren Ländern möglich. 
Daß Amerika auf den Schlachtfeldern und zur 
See den Deutschen nicht ernsthast schaden könne, 
kees. Der Zweck derartiger Tartarennachrichten war 
nicht nur, Deutschland zu schrecken und die Neutralen mit 
abergläubischer Scheu zu erfüllen, sondern der eigent- 
liche Zweck der Übung war vielmehr die Aufhetzung 
des eigenen Volkes, von dem noch immer ein sehr 
großer Teil sich sehr kühl verhielt zu der unablässigen 
Kriegstreiberei seiner Regierung. Mit allen Mitteln 
der Lüge, der Verhetzung und Verleumdung wurde 
der Haß gegen Deutschland, wo er noch nicht vor- 
handen war, künstlich angezündet, wo er vorhanden 
war, kräftig geschürt. Zugleich wurde den Amerikanern 
vorgeredet, der Krieg sei mit ihrem glorreichen Ent- 
Leben und Treiben auf dem Marktplatz zu Erandpre. Nach einer Z' 
wenigstens in absehbarer Zeit nicht, wußte niemand 
besser als der Präsident selbst, und auch die ameri- 
kanische Presse wußte es ganz genau. Was trotzdem 
diese Presse an großsprecherischem Gerede leistete, 
überstieg alles, was bisher die englische und fran- 
zösische Presse geleistet hatten, bei weitem. Da hieß 
es, 20000 Flugzeuge von ungeheurer Größe sollten 
binnen Jahresfrist gebaut und nach Europa gesandt 
werden. Ein Heer von einer Million oder mehr und mit 
riesigem Geschützpark sollte nach Frankreich gebracht, 
3000 Handelsschiffe von je 3000 Tonnen sollten bis Ende 
des Jahres gebaut, 1000 Unterseebootjäger von einer 
ganz neuen Art hergestellt werden. An solchen Uber- 
stiegenheiten erfreut und ergötzt sich das Gemüt des Jan¬ 
jNUNg für die „Jllustrirte Zeitung" von Professor Hans W.Schmidt. 
schluß, gegen Deutschland zu fechten, schon entschieden, 
denn gegen eine Macht wie die Vereinigten Staaten 
könnten ja doch nur verzweifelte Bösewichter, die 
sich der verdienten Strafe entziehen wollten, noch 
fortfahren zu kämpfen. Da ist denn hier des Mannes 
zu gedenken, der dieses ruchlose Geschäft am besten 
verstand und als Redner in Volksversammlungen 
und als Schriftsteller am wildesten und erfolgreichsten 
die amerikanische Volksseele gegen Deutschland auf- 
zuregen wußte. Das war der frühere Präsident 
Theodore Roosevelt. Er hatte acht Jahre lang an 
der Spitze der Vereinigten Staaten gestanden und 
hatte sich den Ruf eines ganz besonderen Friedens- 
Hortes und eines Deutschenfreundes erworben. Das 
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