Volltext: Der Weltbrand Band 3 (3; 1920)

lische Zeitungen sprachen ihre Bewunderung aus übet 
die Ilmficht; Kühnheit und Klugheit, mit denen dieser 
Rückzug vorbereitet und durchgeführt war und hoben 
besonders hervor, daß auch nicht ein deutsches Ee- 
schütz in englische Hände gefallen sei. 
Am 28. Februar griffen die Engländer nach starker 
Feuervorbereitung die deutschen Stellungen bei Le 
Transloy und Sailly an. Bei Le Transloy scheiterte 
ihr Angriff vor den Hindernissen, bei Sailly wurden 
sie im Nahkampf zurückgeworfen. Die Engländer 
kamen in der Nacht wieder, hatten aber auch beim 
zweiten Ansturm keinen Erfolg. 
Bei der Heeresgruppe des deutschen Kronprinzen 
ereignete sich bis Mitte Februar nichts von Bedeutung. 
Zu erwähnen ist etwa ein deutscher Vorstoß am 8. 
bei Flirey und einer am 9. bei Vaux, die kleine 
Erfolge errangen, und französische Vorstöße im Walde 
von Ailly, von St. Mihiel und beiderseits der Maas 
am 10., die durch deutsches Abwehrfeuer und im 
Nahkampf abgeschlagen wurden. Der 15. Februar 
brachte die einzige große Kampfhandlung des ganzen 
Monats. Der deutsche Heeresbericht sagte darüber: 
„In der Champagne wurde südlich von Ripont nach wirk- 
sanier Feuervorbereitung durch Artillerie und Minenwerfer 
ein Angriff von unserer Infanterie mit Umsicht und Schneid 
zu vollein Erfolg geführt. Im Sturm wurden au der Cliam- 
pagneFe.und auf 
Höhe 185 vier 
feindliche Linien 
in 2000 Meter 
Breite und 80V 
Meter Tiefe ge- 
nominell. 21 Offi¬ 
ziere Ultd 837 
Mann sind gefan¬ 
gen, 2V Masch i- 
nengewehre und 
ein Minenwerfer 
als Beute einge- 
bracht. Unsere 
Verluste siud ge- 
ring; der Fran- 
zose erhöhte die 
seinen bei nutz- 
losen Angriffen, 
die er am Abend 
und heute früh 
gegen die ihm ent¬ 
rissene Stellung 
führte. 
Auf dem West- 
ufer der Mosel 
wurden bei Vor- 
stützen vouErkun- 
dungsabteilun- 
gen44Gefaiigeue, 
meist aus der 
dritten franzöft- 
scheu Linie, zu- 
rückgebracht." 
Von dem planmäßigen deutschen Stellungswechsel an der Meslfront zwischen Arras und der 
Aisne: Deutsche Nachhut im Oise-Gebiet. Nach einer Zeichnung des an dem freiwilligen 
Rückzug beteiligt gewesenen Mitarbeiters der „Jlluftrirten Zeitung" .Berthold Adolph. 
unternahmen auch, am 10. einen Lustaugrisf auf 
Karlsruhe, richteten aber uur geringen Schaden an. 
Der März brachte wichtige Ereignisse, aber sie be- 
standen nicht in Kämpfen, sondern in meisterhaften 
Rückverlegungen der deutschen Front. Eroße und 
entscheidende Kämpfe, die von den Engländern und 
Franzosen geplant waren, wurden dadurch vereitelt. 
Kam es aber zu keiner großen Offensive, so war doch der 
Monat an stärkeren Angriffen der Verbündeten auf 
die deutschen Stellungen reich. Gefechte der beider- 
seitigen Erkundungsabteilungen fanden vom 1. an 
fast überall statt, und fast überall waren die Deutschen 
dabei im Vorteil. Am 2. meldete der deutsche Heeres- 
bericht von heftigen Jnfanteriegefechten an beiden Usern 
der Ancre, wobei die Franzosen uud Engländer blntig 
zurückgeschlagen wurden. Am 4. griffen die Eng- 
länder nach starker Feuervorbereitung nördlich der 
Somme die deutsche Stellung am St. Pierre-Vaast- 
Walde an, eroberten nach hartem Kampfe ein deutsches 
Grabenstück, konnten aber sonst keine Erfolge^'er- 
ringen. Dagegen hatten die Deutschen an diesem 
Tage einen nicht ganz unbedeutenden Sieg über die 
Franzosen zu verzeichnen. Auf dem Ostufer der Maas 
nahmen sie die französische Stellung am Eaurieres- 
Walde in etwa 1500 Meter Breite im Sturm und wie- 
sen nächtliche 
Gegenstöße ab. 
Auch an der 
Südostecke des 
Fosses-Waldes 
entrissen •' sie 
den Franzosen 
einen wichtigen 
Geländepunkt. 
Neben den 
blutigen Ver¬ 
lusten büßten 
die Franzosen 
6 Offiziere, 572 
Mann an Ee- 
sangenen ein, 
16 Maschinen- 
und 25 Schnell- 
ladegewehre 
wurden ihnen 
abgenommen. 
EinnachTrom- 
melfeuer ein- 
setzender An- 
griff der Eng- 
In der zweiten Hälfte des Februar fanden keine 
größeren kriegerischen Ereignisse statt, die der Er- 
wähnung wert waren. Dasselbe gilt von den Kämpfen 
im Elsaß. Am 24. Februar wurde durch deutsches 
Abwehrfeuer ein französisches Luftschiff östlich von 
Saaralben brennend zum Absturz gebracht, wobei 
natürlich die Besatzung zugrunde ging. Am 7. und 
8.Februar suchten die Franzosen Kippenheim und wie- 
der' einmal Freiburg im Breisgau mit Fliegern heim, 
länder östlich von Bouchavesnes wurde am 5. März von 
den Deutschen abgeschlagen, ein anderer durch Vernich- 
tungsfeuer vereitelt. Am 6. versuchten die Franzosen 
ihre am Eaurieres-Walde verlorenen Stellungen zu¬ 
rückzuerobern, wurden aber abgewiesen. Am 8. griffen 
die Franzosen die von den Deutschen südlich von 
Ripont in der Champagne genommenen Stellungen 
an. Nach Trommelfeuer stürmten sie heran, eroberten 
auch die Höhe 185 und das Champagne-Eehöft, 
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