Volltext: Der Weltbrand Band 3 (3; 1920)

Minensuchboote beim Fischen von Minen. Nach einer Zeichnung für die „Jllustrirte Zeitung" von Kurt Hassenkamp. 
beiden Negierungen bestehenden Beziehungen weigere ich mich, 
zu glauben, daß die deutschen Behörden tatsächlich das zu 
tun beabsichtigen, wozu sie sich, wie sie uns bekanntgegeben 
haben, berechtigt halten. Ich bringe es nicht über mich, zu 
glauben, daß sie auf die alte Freundschaft der beiden Völker 
oder auf ihre feierliche Verpflichtung keine Rücksicht nehmen 
und in mutwilliger Durchfüh¬ 
rung eines unbarmherzigen 
Flottenprogramms amerikani- 
sche Schiffe und Menschenleben 
vernichten werden. Nur wirk- 
liche offenkundige Taten von 
ihrer Seite können mich das 
glauben machen. Wenn mein 
eingewurzeltes Vertrauen in ihre 
Besonnenheit und ihre kluge Um- 
sicht sich unglücklicherweise als 
unbegründet herausstellen sollte, 
wenn amerikanische Schiffe oder 
Menschenleben in achtloser Uber- 
tretung des Völkerrechts oder 
der Gebote der Menschlichkeit 
geopfert werden sollten, so werde 
ich den Kongreß um die Er- 
mächtigung ersuchen, die Mittel 
anwenden zu können, die not- 
wendig sind, um unsere Seeleute 
und Bürger bei der Verfolgung 
ihrer friedlichen und legitimen 
Unternehmungen auf dem offe- 
nen Meere zu schützen. 
Ich kann nicht weniger tun. 
Ich nehme es als ausgemacht 
an, daß alle neutralen Regie- 
rungen denselben Weg einschla- 
gen werden. — Wir wünschen 
keinen kriegerischen Konflikt 
(wörtlich: hostile conflict) mit 
der deutschen Regierung. Wir 
sind aufrichtige Freunde des 
deutschen Volkes und wünschen 
ernstlich, den Frieden mit der 
Regierung zu erhalten, die sein 
Sprachorgan ist. Wir wer- 
den nicht glauben, daß sie uns 
Torpedotreffer auf einem feindlichen Handelsdampfer. Nach einer 
im nördlichen Eismeer gemachten photographischen Aufnahme. 
feindlich gesinnt ist, außer wenn es soweit kommt, daß wir es 
glauben müssen; und wir beabsichtigen nichts anderes als 
eine vernünftige Verteidigung der unzweifelhaften Rechte 
unseres Volkes. Wir haben keine egoistischen Absichten. Wir 
suchen nur den uralten Grundsätzen unseres Volkes treu zu 
bleiben, unser Recht auf Freiheit, Gerechtigkeit und ein unbe- 
lästigtes Leben zu schützen. 
Das sind Grundlagen des 
Friedens, nicht des Krieges. Möge 
Gott es fügen, daß wir nicht 
durch Akte vorsätzlicher Unge- 
rechtigkeit von Seiten der Regie- 
rung Deutschlands dazu heraus- 
gefordert werden, sie zu vertei- 
digen." 
An demselben Tage wur- 
den dem deutschen Botschaf- 
ter Grafen Bernstorss die 
zugestellt, und er 
mit den Herren und 
Damen der Botschaft aus 
dänischen Dampfer 
Dänemark ab. Die 
hatten dazu 
bewilligt, hiel- 
ten aber ihre Bersprechun- 
gen nicht. Der Botschafter 
wurde mit seinem Gefolge 
angehalten und durchsucht, 
und bei der Durchsuchung 
besonders derDamen wurde 
mit einer derartigen Gemein- 
heit zu Werke gegangen, 
daß die deutsche Negierung 
Protest dagegen erhob. 
Am 7. Februar wurde 
der Abbruch der
	        
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