Volltext: Der Weltbrand Band 3 (3; 1920)

Der Ruin Rumäniens, von dem dieses Schrift- 
stück redet, war zur Zeit seiner Abfassung bereits be- 
siegelt, und seine völlige Vernichtung schien unmittel- 
bar bevorzustehen, denn mit wahrhaft unheimlicher 
Schnelligkeit drangen die Heere vorwärts, die es in 
ihre Gewalt brachten, und nichts konnte ihnen Halt 
gebieten. 
Ostlich der Donau eroberten die Deutschen und 
Bulgaren das rumänische Gebiet bis auf einen ge- 
ringen Rest, und ihr Vordringen gefährdete sogar 
das angrenzende russische Vessarabien aufs schwerste. 
Am 15.Dezember gaben die Rumänen nach vorher- 
gehenden Kämpfen ihre südliche Stellung auf, und 
bulgarische und türkische Truppen überschritten in 
Dobrudscha zurück. Vom 24.bis 31. Dezember dauerten 
die Kämpfe um den Brückenkopf von Macin an. 
Am letzten Tage des Jahres engten die deutschen 
und bulgarischen Truppen die russische Brückenkopf- 
stellung östlich von Macin beträchtlich ein, machten 
1000 Gefangene und erbeuteten 4 Geschütze. Von 
anderen Ereignissen des letzten Dezemberdrittels sind 
noch zu erwähnen: die Einnahme von Jsaccea am 
24. und besonders die Erstürmung des zäh vertei- 
digten Dorfes Filipesti an der Bahn Buzau—Braila 
durch deutsche und österreichisch - ungarische Regi- 
menter. Auch die beiderseits der Donau sich an- 
schließenden Stellungen der Russen wurden ge- 
nommen und über 5500 Gefangene eingebracht. 
Bukarest (Nordroestteil), von einem deutschen 
rascher Verfolgung die Linie Cogealac—Cartal—Har- 
sova. Kalarasch auf dem linken Donauufer war schon 
am 9. von Bulgaren besetzt worden, die bei Silistria 
den Fluß überschritten hatten. An demselben Tage 
hatten bulgarische Truppen den Brückenkopf gegen- 
über von Cernavoda auf dem linken Donauufer ge- 
nommen. Am 13. Dezember erreichten die deutschen 
und bulgarischen Truppen die Linie Golooice—Peste- 
mal—Doiran—Dokuzacea. Vom 18. bis 21. Dezember 
fanden Kämpfe zwischen dem vordringenden Heer 
Mackensens und den nach Norden ziehenden Russen 
statt, in denen die russischen Nachhuten und auch andere 
Kräfte, die sich vereinzelt zum Gefecht stellten, überall 
geschlagen wurden. Mackensen stieß gegen die untere 
Donau vor, besetzte am 22. Tulcea und drängte 
Russen und Rumänen in den Nordwestzipfel der 
Flugzeug aus 3000 m Höhe aufgenommen. 
Noch viel gewaltiger waren die Siege der Deutschen, 
Österreicher und Ungarn in der Walachei. In vier 
Heeressäulen rückten die Verbündeten vor, und ihr 
erstes Ziel war die Eroberung der rumänischen Haupt- 
stadt. Zwischen Eraiova und Eampu Lung drangen 
ihre Heere vorwärts. Auf dem linken Flügel be- 
fehligte der Generalleutnant von Morgen, in der 
Mitte Generalleutnant Krafft von Dellmensingen, 
auf dem rechten Flügel Generalleutnant Kühne. Von 
Südosten her nahte der General der Infanterie Kosch 
mit der Donau-Armee. Die Rumänen konnten Kosch 
nur unzureichende, in der Eile zusammengeraffte 
Kräfte entgegenwerfen. Ihre erste Armee stellte sich 
den Deutschen und ihren Verbündeten bei Pitesti am 
Argesfluß am 1. Dezember zum Kampfe, nachdem 
sie an dem vorhergehenden Tage den Arges und 
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