Volltext: Der Weltbrand Band 3 (3; 1920)

Die Reichstagssitzung am 5. Oktober 1918, die erste nach Einführung der parlamentarischen Retzierungsform'in Deutschland; der 
Reichskanzler spricht. Nach einer Zeichnung des Sonderzeichners der „Jllustrirten Zeitung" FeliX Schrvormstädt. 
vi-. Georg Gras v. Hertling, 
Reichskanzler. 
<Phot. Friedrich Müller. München.^ 
herigen. So ging deni 
der die Einführung des 
in Deutschland anordnete, 
Die Verhandlungen über 
mit dem Kaiser allein gefü 
erst von dem Inhalt de- 
und dem Staatssekretär 
v. Hintze und dann, nach- 
dem diese drei sich ge- 
einigt hatten, zwischen 
ihnen und dem Kaiser. 
Das Ergebnis der Unter- 
redung war der Beschluß, 
Wilwn um Friedensver- 
mittlung zu bitten und 
in Deutschland die parla- 
mentarische Regierung?- 
form einzuführen. Hintze 
war der Meinung, daß 
der Volkswille auf die 
parlamentarische Regie- 
rungsform hindränge, 
und daß es sonst leicht 
zur Revolution kommen 
könne, auch werde Wilson 
leichter mit einer der- 
artigen Regierung ver- 
handeln als mit der bis- 
der Erlaß des Kaisers, 
parlamentarischen Systems 
am Nachmittag nach Berlin, 
diesen Punkt hatte Hintze 
hrt, die Feldherren erhielten 
> Erlasses Kenntnis, als er 
abgesendet war. Nun 
trat Graf Hertling zurück, 
und es begann, wie schon 
gesagt, die Suche nach 
dem neuen Kanzler. 
Am 2. Oktober fand 
eine vertrauliche Sitzung 
aller Parteiführer des 
Reichstages statt, wobei 
Vizekanzler v. Payer den 
Major Freiherrn von 
dem Bussche den Ver- 
sammelten vorführte. Der 
Major hatte im Auf- 
trage der Obersten Heeres- 
leitung die Kriegslage zu 
schildern und mitzuteilen, 
was nach der Meinung 
der Heerführer zu tun 
sei. In sachlicher und 
pflichtgemäßer Weise ent- 
ledigte er sich dieses Auf- 
träges. Er schilderte die Schwierigkeiten, die sich aus 
dem Abfall Bulgariens ergeben hatten, schilderte die 
Lage auf der Westfront nicht in schwarzseherischer Weise, 
betonte aber die Schwierigkeiten des Ersatzes und den 
schlechten Geist der Ersatzmannschaften und schloß die 
Rede, die er sich aufgezeichnet hatte, mit den Worten: 
Prinz Maximilian von Baden, 
Reichskanzler. 
(Phot. Max Kögel. Heidelberg.)
	        
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