Volltext: Der Weltbrand Band 3 (3; 1920)

Das Kampffeld an der Piavefront mit dem von deutschen Truppen am 12. November 1917 erstürmten Brückenkopf Vidor auf 
dem östlichen Piave-Ufer. Nach einer Zeichnung des an den Ereignissen teilgenommenen Mitarbeiters der „Jllustrirten Zeitung" 
Albert Reich. 
fügt werden usw. — Viele Offiziere sahen ein, daß 
diese unsinnigen Bestimmungen den Ruin des Heeres 
herbeiführen würden und drohten, den Abschied zu neh- 
men. Da half 
sichKerenskida- 
mit, daß er den 
Offizieren 
Einreichung 
von Abschieds- 
gesuchen kurzer¬ 
hand verbot, 
und ließ 
nicht abhalten, 
seinen Erlaß zu 
veröffentlichen. 
Gleichzeitig re- 
dete er Heer 
und Flotte mit 
hochtrabenden 
Worten an und 
sprach die Er- 
Wartung aus, 
„das freieste 
Heer und die 
freieste Flotte 
möchten der 
Welt beweisen, 
daß die Frei- 
heit ein Unterpfand der Kraft und nicht der Schwäche 
ist." Durch alle diese Maßnahmen und Eedankenzüge 
bewies er, daß er von dem, was einem Heere und 
noch dazu einem kämpfenden, schon halb zerrütte- 
ten Heere not tut, auch nicht die leiseste Ahnung 
Angriff österreichisch-ungarischer Truppen im Monte-Tomba-Gebiet; im Hintergrund die 
Piave. Nach einer Zeichnung des auf den italienischen Kriegsschauplatz entsandten Sonder- 
Zeichners der „Jllustrirten Zeitung" Theo Matejko. 
hatte und daß er nichts war, als ein hochbegabter 
vom Glauben an seine Ideale durchdrungener, aber 
weltfremder Phantast. Die klugen Staatsmänner Eng- 
lands haben 
ihn auch nie 
anders einge- 
schätzt. — Vor- 
läufig hatte er 
den Triumph, 
der Kon- 
greß der Front- 
soldaten und 
der Frontoffi- 
ziere sich für 
eine Fortfüh- 
rung des Krie- 
ges und Ver- 
werfung eines 
Sonderfriedens 
mit Deutsch- 
land ausspra- 
chen. — Am 
3. Juni for- 
derte der Voll- 
zugsausschuß 
der Arbeiter- 
und Soldaten- 
räte die Prole- 
tarier aller kriegführenden Länder auf, sich zwischen dem 
28. Juni und dem 8. Juli in Stockholm zu einer Kon- 
ferenz zusammenzufinden, wo man beraten wollte, wie 
dem Weltgemetzel ein Ende bereitet werden könne und 
wo eine Abrechnung mit der Politik gehalten werden 
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