Volltext: Der Weltbrand Band 3 (3; 1920)

Von den Kämpfen in Südtirol: Die Wiedereroberung des Monte Ortigara und der Porta Leyozze am 25. Juni 1917; öfter- 
reichifch-ungarifche Sturmpatrouillen dringen überraschend in die italienischen Stellungen ein und besetzen die Grenzkämme Snm 
ganatal. Nach einer Zeichnung des Sonderzeichners der „Jllustrirten Zeitung" Richard Aßmann. 
Eng geballte Angriffsrvellen dicht aufgeschlossener Divisionen 
folgten einander, zahlreiche Panzerkraftroagen und Kavallerie- 
verbände griffen ein. Mit ungeheurer Wucht drang der Feind 
nach dem Ulägigen Artilleriekampf, der sich am frühsten 
Morgen des 31. 7. zum Trommelfeuer gesteigert Hatte, in 
unsere Abwehrzone ein. Er überrannte in einigen Abschnitten 
unsere in Trichterstellungen liegenden Linien und gewann an 
einzelnen Stellen vorübergehend beträchtlich an Boden. 
In ungestümem Gegenangriff warfen sich unsere Reserven 
dem Feinde entgegen und drängten ihn in tagsüber währenden, 
erbitterten Nahkämpfen aus unserer Kampfzone wieder hinaus 
oder in das vorderste Trichterfeld zurück. Nördlich und nord- 
östlich von Upern liegt das vom Gegner behauptete Trichter- 
feld tiefer; hier konnte ViXschote nicht dauernd gehalten werden. 
Abends auf breiter Front von neuem vorbrechende An- 
griffe brachten keine Wendung zu des Feindes Gunsten; sie 
scheiterten vor unserer neu gegliederten Kampflinie. 
Unsere Truppen melden hohe blutige Verluste der kein 
Opfer scheuenden Gegner.— 
Die glänzende Tapferkeit und Stoßkraft unserer Infanterie 
und Pioniere, das todesmutige Ausharren und die vortreffliche 
Wirkung der Artillerie, Maschinengewehre und Minenwerfer, 
die Kühnheit der Flieger und treueste Pflichterfüllung der 
Nachrichtentruppen und anderen Hilfswaffen, in Sonderheit 
auch die zielbewußte, ruhige Führung boten für den uns 
günstigen Abschluß des Schlachttages sichere Gewähr. 
Voll Stolz auf die eigene Leistung und den großen Er- 
folg, an dem jeder Staat und Stamm des Deutschen Reiches 
Anteil hat, sehen Führer und Truppen den zu erwartenden 
weiteren Kämpfen zuversichtlich entgegen/' 
Erreicht war also, mit einem Worte gesagt, nichts. 
Denn was wollte die Einnahme von ViXschote und 
Umgegend, im ganzen einige Quadratmeilen, besagen. 
Nicht weniger als 14 Infanterie- und 2 Kavallerie- 
Divisionen hatten die Engländer ins Feuer geführt. 
Sie hatten furchtbare Verluste erlitten und waren so 
abgekämpft, daß sie an eine weitere Fortsetzung der 
Schlacht nicht denken konnten. Erst nach zwei Tagen, 
nachdem neue Truppen herangezogen worden waren, 
konnte Haig den Angriff wieder aufnehmen. 
Den Franzosen gelang im Juli auch nichts. Die 
gegen Deutschland verbündeten Mächte hatten ja den 
Plan gehabt, einen allgemeinen großen Angriff zu 
gleicher Zeit zu unternehmen. Aber die Franzosen 
waren im Juli dazu noch nicht fähig. Starke An- 
griffe unternahmen sie freilich an verschiedenen Stellen. 
Aber von dem, was sie unter einer großen Offensive 
verstanden, konnte den ganzen Monat hindurch nicht 
die Rede sein, und während die französischen Vor- 
stöße fast überall erfolglos blieben, drangen die Deut- 
schen mehrmals beträchtliche Strecken vorwärts und 
trugen sehr bedeutende örtliche Siege davon. 
Im Einzelnen vollzogen sich die Kampfhandlungen 
an der Front des deutschen Kronprinzen folgender- 
maßen: 
Am 1. Juli suchten die Franzosen ihre bei La 
Novelle am Chemin-des-Dames verlorenen Gräben 
zurückzugewinnen und setzten dieses Beginnen auch 
am folgenden Tage fort. Beide Male hatten sie 
damit kein Glück. Auch ihre Angriffe südöstlich von
	        
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