Volltext: Der Weltbrand Band 3 (3; 1920)

Dames und auf dem östlichen Maasufer zurückzuge- 
Winnen. Ostlich von Cerny griffen sie nach kurzer 
Feuersteigerung dreimal die auf der Hochfläche süd- 
lich des Gehöftes La Vovelle eroberten Gräben an. 
Alle Angriffe wurden blutig abgewiesen. Die Ver- 
wirrung beim Gegner ausnutzend, stürmten lippische 
Bataillone weiter östlich die französische Linie bis zur 
Straße Ailles-Paissy. Durch diese Erfolge erhöhte 
sich die Zahl der von der oft bewährten westfälischen 
Dioison eingebrachten Gefangenen auf 10 Offiziere, 
650 Mann. Auf dem Westufer der Maas versuchten 
geschaltet waren, dem vereinigten englisch-französischen 
Heere weder an Zahl noch an Geschützen noch an 
Schießbedarf gewachsen waren. Der Zusammenbruch 
der Russen stand aber nahe bevor. Das konnte man 
sich in Paris und London nicht verhehlen. Und wenn 
dann die noch im Osten gebundenen deutschen Kräfte 
für den Westen frei wurden, so wurde das Stärke- 
Verhältnis der Heere ein völlig anderes. (Daß die 
Deutschen den Fehler machen würden, ihre Heere 
an zehn oder zwölf verschiedenen Stellen im Osten 
stehenzulassen, anstatt den größten Teil ihrer Macht 
Transport einer Batterie auf einer von unseren Truppen erb' 
„Jllustrirte Zeitung" von Lei 
die Franzosen in mehrfach wiederholten Angriffen 
die Deutschen aus den an der Höhe 304 und östlich 
davon gewonnenen Gräben hinauszuwerfen. Sie 
wurden aber im Sperrfeuer und in erbitterten Hand- 
granatenkämpfen abgewiesen. So hatten denn auch 
die Franzosen im Juni nicht nur keine Lorbeeren zu 
erringen gewußt, sie hatten vielmehr eine Reihe von 
Schlappen erlitten. Man muß bei der Beurteilung 
der Vorgänge auf den französischen und flandrischen 
Kriegsschauplätzen immer das eine im Auge behalten: 
die deutschen Heere befanden sich in der Abwehr, 
sollten und mußten in der Abwehr bleiben, weil sie, 
solange die Russen noch nicht völlig besiegt und aus- 
en Kleinbahn in den Vogesen. Nach einer Zeichnung für die 
mt d. R. Willy Müller-Gera. 
an die Westfront zu werfen, konnte damals niemand 
ahnen.) Darum mußte Haig und seinem französischen 
Amtsgenossen Petain, der nach Nivelles Abgang 
Generalissimus der französischen Heere geworden 
war, alles daran liegen, so rasch wie möglich den 
Durchbruch der deutschen Front zu erzielen. Ihr 
Werk hatte Eile. Und wenn sie also den ganzen 
Monat hindurch nichts Großes unternehmen konnten, 
so zeigte das schlagend, wie geschwächt sie waren. 
Wie bedenklich die Stimmung des französischen 
Heeres damals war, läßt ein Aufruf des Generals 
Petain erkennen, den er Ende Juni „An die Sol- 
daten Frankreichs" erließ. Darin hieß es: 
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