Volltext: Der Weltbrand Band 3 (3; 1920)

daß an demselben Tage 
in der Nordsee ein eng- 
lischer Hilfskreuzer versenkt 
worden war, und am 1(3. 
erlebten sie wieder eine 
schlimme Überraschung. 
Ein deutsches Luftschiff- 
geschwader unter Korvet¬ 
tenkapitän Viktor Schütze 
suchte wichtige Festungen 
Südenglands heim. Der 
deutsche Bericht nannte 
die Orte nicht. Aus dein 
englischen war zu ersehen, 
daß sich Kent unter ihnen 
befand. Es waren Zeppe- 
line, die hier erschienen, 
während die Engländer 
der Meinung waren, die 
Deutschen würden in Zu- 
kunft ihre Angriffe nur 
noch durch Großflugzeuge zu erreichen suchen. Trotz 
der heftigsten Abwehr erreichte die deutsche Luft- 
Im Heizraum eines deutschen Linienschiffs, 
lantischen Ozean, von deut- 
schen (l-Booten zum Sin- 
ken gebracht. 
Auch die französische 
Marine erlitt im Juni 
ein paar kleine Verluste 
und einen sehr empfind- 
lichen. Am 19. vernichtete 
ein deutsches IWBoot, be¬ 
fehligt vom Oberleutnant 
z. See von Heimburg, 
das französische l^-Boot 
„Ariane", am 25. fiel der 
französische Hilfskreuzer 
„Himalaya" einem Tor- 
pedoschuß zum Opfer, und 
am 27. Juni geriet der 
große französische Panzer- 
kreuzer „Kleber" bei Kap 
St. Mathieu auf eine 
Mine und sank. Das 
Schiff war zwar alt, es war 1902 gebaut, aber es 
verdrängte 7700 Tonnen. 
Noch ungünstiger verlies für die verbündeten West- 
mächte, besonders für England, der Juli. Arn 4. 
erfolgte ein deutscher Luftangriff auf Harwich, wo- 
bei es den Deutschen gelang, trotz starker Abwehr 
2000 Kilogramm Bomben mit guter Wirkung ins 
Ziel zu bringen. Wieder kehrten, das war den Eng- 
ländern besonders schmerzlich, alle deutschen Flugzeuge 
unbeschädigt heim. 
Der Angriff war indessen nur das Vorspiel zu 
dem schwarzen Tage, den England am 7. Juli er- 
leben mußte. Die amtliche deutsche Meldung über 
das, was an diesem Tage geschah, lautete: 
„Die befestigte Stadt London wurde am 7. 7. erneut von 
deutschen Flugzeugen mit Bomben belegt. Der Angriff gegen 
Munitionstransport an Deck eines kleinen Kreuzers. 
flotte ihre Ziele, aber ihr rühmlich bekannter 
starb mit der ganzen Besatzung des „L 48" den 
Heldentod. Das Luftschiff wurde brennend zum Ab- 
stürz gebracht. 
Der 17. Juni brachte den Engländern auf 
einem ganz anderen Kriegsschauplatze eine schwere 
Schlappe. Der nach Saloniki fahrende englische 
Truppentransportdampfer „A. 0.240", ein Schiff von 
8000 Tonnen, beladen mit Truppen und Kriegsbe- 
darf, wurde nahe bei Kap Sparte! von einem deut- 
schen i^-Boot versenkt. Zwei l^-Vootjäger, die ihn 
geleitet hatten, wurden ebenfalls vernichtet, zwei 
andere schwer beschädigt. Am 27. wurde noch ein 
englischer Truppentransportdampfer, diesmal im At- Lecksicherungsgruppe beim Dickten eines Lecks. 
Bei unseren Blauen Jungens an Bord während des Gefechts. Nach Zeichnungen für die „Jllustrirte Zeitung" von Kurt Haffenkamp. 
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