Volltext: Der Weltbrand Band 3 (3; 1920)

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zunächst offengelassene Frage, ob die Reformvorlage neben 
dem direkten und geheimen Wahlverfahren ein Pluralwahl- 
recht oder das gleiche Wahlrecht vorzusehen habe, ist nunmehr 
in letzterem Sinne entschieden worden. Damit ist dem Staats- 
Ministerium, nachdem es Seiner Majestät dem König den be- 
fohlenen Vortrag gehalten hat, ein bestimmter Weg für die 
Aufstellung der Vorlage vorgezeichnet, über die der Landtag 
zu beschließen haben wird. Indem der König in freier Ent- 
Schließung seinen 
Willen kundgibt, 
bekräftigt er in 
weithinwirkender 
Tat sein festes 
Vertrauen in un- 
fer Volk, das so 
Glänzendes voll- 
bracht hat, dem 
so Gewaltiges 
auferlegt ist. Es 
ist ein Akt von ent- 
scheidender Ve- 
deutung für 
Preußen und für 
Deutschland, den 
seine Majestät 
mit derZeichnung 
des Erlasses voll- 
zogen hat. Daß 
dieser Akt, der aus 
dem gewaltigen 
Geschehen dieses 
Krieges die not- 
wendigen Folge- 
rangen zieht, für 
Krone und Volk 
von dauerndem 
Helle sein wird, 
ist unsere feste 
Zuversicht." 
Im höchsten 
vaterländischen 
Interesse müsse 
der Meinungs- 
streit hinter der 
Front, der bei 
einer durch- 
greifenden Ver- 
fassungsände- 
rung unver- 
meidlich sei, 
verschoben wer- 
den bis zur 
Heimkehr der 
Krieger und bis 
sie selbst an 
den Fortschrit- 
ten der neuen 
Zeit mitraten 
und-taten könn> 
ten, so hieß es 
in der Oster- 
botschaft des Kaisers. Das war eben drei Monate her- 
Trotzdem brachte jetzt Bethmann den Meinungs- 
streit, der bei einer vollkommenen Verfassungsände- 
rung unvermeidlich war, ins Volk. Es wendete sein 
Schicksal nicht. Am 11. Juli nahm der Minister 
von Loebell, ein schroffer Gegner des allgemeinen 
gleichen und geheimen Wahlrechts, seine Entlassung, 
woraus in der Presse der Schluß gezogen wurde, 
Die Wirkungen des unbeschränkten v-Vootskrieges auf die Volkswirtschaft unserer Feinde: 
Frachtsteigerungen im Verkehr mit England von Ende Januar 1914 bis Ende Dezember 1317. 
Bethmann sitze fest im Sattel. Aber am 14. Juli 
mußte er ihm folgen. Er reichte sein Entlassungs- 
gesuch ein, und der Kaiser unterzeichnete es „schweren 
Herzens und unter den wärmsten Segenswünschen". 
Noch an demselben Tage ernannte der Kaiser den 
I)r. Georg Michaelis, Staatskommissar für Volks- 
ernährung in 
Preußen, zum 
Kanzler des 
Deutschen Rei- 
ches. Er war 
der Einführer 
der Brotkarte, 
das heißt, der 
einzigen Maß- 
regel auf dem 
Gebiete des Er- 
nährungswe- 
sens, die sich, so 
schwer sie emp- 
funden wurde, 
der allgemei- 
nen Billigung 
des Volkes er- 
freute oder we- 
nigstens vom 
Volke verstan- 
den wurde. Er 
hat in der Tat 
seinem Volke 
damit den hoch- 
sten Dienst ge- 
leistet, denn die 
Brotkarte hat 
es vor zeit- 
weiser schwerer 
Hungersnot 
bewahrt. Auch 
sonst hatte er 
sich als sehr 
tüchtiger, tat- 
kräftiger und 
einsichtiger 
Verwaltung?- 
beamter gezeigt 
und war ohne 
Frage ein 
Mann von red- 
lichstem Wol- 
len. Bei den 
Parteien und 
bei der Presse fand er eine sehr verschiedene Aus- 
nähme. Die hochkirchlich Gesinnten freuten sich 
seiner Ernennung, denn er war ein Mann, der sein 
Christentum offen vor aller Welt bekannte, und 
stand in der sogenannten „Gemeinschastsbewegung" 
der evangelischen Kirche. Unter den Freisinnigen gab 
es viele, die ihn willkommen hießen, weil er der erste 
Reichskanzler bürgerlichen Standes war. Aber bei den 
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