Volltext: Der Weltbrand Band 3 (3; 1920)

Bei den anderen Armeen der Westfront, auch an der Aisne 
nnd in der Champagne, sowie im Osten und auf dem Balkan 
ist die Gesamtlage unverändert." 
So war denn auch der dritte Riesenangriff ge- 
scheitert, den die Engländer im April gegen die 
deutschen Stellungen unternommen hatten. Nördlich 
der Scarpe waren die Trümmerstätten des ehema- 
ligen Dmfes ArleuX in ihren Händen verblieben. 
Alles andere, was 
sie gewonnen hat- 
ten, war ihnen 
durch kraftvollen 
deutschen Gegen- 
stoß wieder ent- 
rissen worden. 
Südlich der Scar- 
pe hatten sie kei- 
nen Eeländege- 
winn davonge- 
tragen, ungefähr 
6600 Tote lagen 
vor den deutschen 
Linien, 10 Tanks 
waren abgeschos- 
sen, 1080 Ge¬ 
fangene in die 
Hände der Deut- 
schen gefallen. 
Am 29. April 
suchten die Eng- 
länder das D 
chen Oppy, 
schen ArleuX und 
Gavrelle gelegen, 
durch starke Mas- 
senangriffe in ihre 
Gewalt zu brin- 
gen. Viermal 
stürmten sie da- 
gegen an und 
wurden jedesmal 
zurückgeworfen. 
Ihre Verluste 
waren entsetzlich. 
Auch ein Teilan- 
griff der Eng- 
länder nördlich 
des Bahnhofes von Roeur wurde abgeschlagen. Weitere 
Angriffe konnten sie an diesem Tage nicht mehr 
unternehmen. 
Der30.April brachte an der Front des Kronprinzen 
Rupprecht von Bayern nur kleinere Gefechte. Dagegen 
unternahmen an der Front des deutschen Krön- 
prinzen die Franzosen einen starken Angriff. Nach 
stundenlangem stärksten Feuer stießen sie mit frisch 
herangeführten Divisionen zwischen Prosnes und 
Auberive gegen die deutsche Linie vor, mit dem Ziel, 
die Höhen südlich von Nauroy und Moronvilliers 
in ihre Hände zu bringen. Aber nach hartem, hin 
Vorn westlichen Kriegsschauplatz: Ablösungsmannschaften auf dem Wege durch eine 
unter feindlichem Feuer liegende Ortschaft. Nach einer Zeichnung für die „Jllustrirte 
Zeitung" von dem Kriegsteilnehmer Leutnant d. Res. Willy Müller-Gera. 
und her wogenden Ringen wurden sie von den 
badischen, sächsischen und brandenburgischen Regi- 
meutern, die dort kämpften, zurückgetrieben. Ein 
zweiter Angriff, der südlich von Nauroy vorbrach, 
konnte an ihrem Mißerfolg nichts ändern. 
Am 1. Mai fanden in beiden Kampfzonen kleine 
Vorstöße der Engländer und Franzosen statt, die ihnen 
nur Verluste brachten, ohne daß sie irgend etwas er- 
reichten. Der an- 
haltende Artille- 
riekampf der letz- 
Tage ging 
2. Mai an 
Front des 
Kronprinzen von 
Bayern in star- 
kes Trommelfeuer 
und dann 
setzten mehrere 
englische Angriffe 
ein. — Trotzdem 
daß die Engländer 
im April schon 
300000 Mann 
— nach vorsich- 
tigster Schätzung 
- verloren hatten, 
begannen sie den 
vierten großen 
Durchbruchsver- 
such. Der 3. Mai 
war der Anfangs- 
an, 
um gleichzeitig 
mit ihren Verbün- 
deten die deut- 
scheu Linien zu 
durchbrechen. Die 
deutsche Heeres- 
leitung berichtete 
über dieses erneute 
furchtbare Rin- 
gen vom 3. Mai: 
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. 
„An der Arrasfront ist zwischen Acheville und Queant 
auf 30 km Breite ein neuer englischer Durchbruchsversuch 
von 16 bis 17 Divisionen nach stärkster artilleristischer Kraft- 
entfaltung gescheitert. 
Von Tagesgrauen bis spät in die Nacht brachen die 
wiederholt geführten Angriffe der Engländer vor unseren 
Gegenstößen zusammen. Nur in Fresnoy ist der Feind ein- 
gedrungen. Vei Vullecourt sind ihm kleine Teile unseres vor- 
derften Grabens verblieben. Der Kampf geht heute früh weiter. 
Die Haltung unserer Truppen war wieder unübertreffbar. 
Außer schweren blutigen Verlusten büßte der Feind über 
1000 Gefangene ein. 
Die Vereitstellung starker englischer Kavallerie südöstlich 
von Arras zeigt, welche Hoffnungen die Engländer auf diesen 
Angriff gesetzt hatten. 
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