Volltext: Der Weltbrand Band 2 (2; 1917)

aufgerieben. Am 14. trieben die Türken drei englische 
Bataillone und Pioniere zurück, die einen Angriff 
gegen ihren rechten Flügel bei Ari-Burnu versucht 
hatten. Am 19. gingen die Türken zum Gegenan- 
griff auf die befestigten Stellungen der Verbündeten 
bei Ari-Vurnu vor und warfen sie auf beiden Flügeln 
aus ihren Stellungen. Unter dem Schutze ihrer Flotte 
suchten dann Engländer und Franzosen den rechten 
türkischen Flügel zu werfen, wurden aber zurückge- 
schlagen. Am 28. Mai gingen die Türken von neuem 
ein wirklicher Erfolg von Eallipoli sei nur dann zu 
erwarten, wenn Bulgarien und Griechenland mit 
ihrer Landmacht den Verbündeten zu Hilfe kämen. 
Aber diese beiden Mächte zeigten einstweilen keine 
Lust, sich in das Abenteuer zu stürzen und ihre 
Truppen für Old-England verbluten zu lassen. Das 
englische Weltblatt hatte übrigens mit seinem Ein- 
geständnis der Schwäche völlig recht. Das Landungs- 
korps von Eallipoli war in einer üblen Lage, litt 
unter Wassermangel und hätte sich ohne den Schutz 
Zerstörung in einein £ßei 
vor und nahmen im Bajonettangriff die Mitte der 
feindlichen Stellungen. 
Das waren die kriegerischen Ereignisse, die sich 
im Mai zu Lande auf der Halbinsel Eallipoli ab- 
spielten. Sie verliefen für die Verbündeten ebenso 
ungünstig wie die des April. An keiner Stelle war 
von ihnen ein Fortschritt erzielt worden. An ver- 
schiedenen Punkten hatten sie zurückgehen müssen. 
Dazu waren ihre Verluste gewaltig. Von den 
60000 Mann, die sie gelandet hatten, waren nur 
noch 30000 gefechtsfähig. Die Türken hatten sich 
glänzend geschlagen und den verbündeten Truppen 
im Nahkampf sich stets überlegen gezeigt, und die 
Anwendung von Dum-Dum-Geschossen durch die un¬ 
würdigen Vertreter des Christentums hatte die Söhne 
Allahs nicht erschreckt, sondern nur zu größerer 
Kampfeswut gereizt. Schon schrieb die „Times", 
von Przemysl (Siedliska). 
der Flotte schwerlich auch nur zwei Tage gegen 
die Türken halten können. 
Aber auch die Flotte geriet in eine immer uner- 
freulichere Lage, und die Engländer erlitten an ihren 
großen Schiffen gebranntes Herzeleid. Am 2. Mai 
erhielt das Panzerschiff „Agamemnon" bei der Ve- 
schießung von Bulair mehrere Treffer und mußte 
sich zurückziehen. Am 13. Mai torpedierte ein türkischer 
Torpedozerstörer das Linienschiff „Goliath" und 
brachte es zum Sinken. Aber das weitaus Schlimmste 
ereignete sich am 23. und 27. Mai, denn an dem 
einen Tage sank das englische Linienschiff „Triumph", 
das am Anfang des Krieges Tsingtau mit beschossen 
hatte, am anderen das Linienschiff „Majestic". Das 
deutsche Unterseeboot „U. 51" hatte das vollbracht. 
Der Unterseebootskrieg war also in das Mittelmeer 
getragen worden. Auch hier waren die englischen 
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