Volltext: Der Weltbrand Band 2 (2; 1917)

gestern gemeldete Eroberung des Kirchrückens bei Oslavija, von 
Abteilungen der Infanterieregimente Nr. 52 und 80 durch¬ 
geführt, brachte 933 Gefangene, darunter 31 Offiziere, 3 Ma- 
schinengewehre und 3 Minenrverfer ein. Auch am Tolmeiner 
Brückenkopf nahmen unsere Truppen einen feindlichen Graben. 
An der Tiroler Front waren die Artilleriekämpfe in den Ab- 
schnitten von Schluderbach und Lafraun-Vielgereuth lebhafter. 
Inmitten ihrer heimatlichen Berge, an den bedrohten Grenzen 
ihres Landes getreulich wachthaltend, begehen heute, mit dem 
Gewehr in der Faust, die Tiroler Kaiserjäger das Jahrhundert- 
fest ihrer Errichtung. Dankbar gedenkt die Wehrmacht aus 
NordundSüdder 
ruhmvollen Lei- 
stungen dieser 
braven Truppen, 
in deren Reihen 
der Geist der Hel- 
den von 1809 fort- 
lebt und die in 
dem großen Nin- 
gen der Gegen- 
wart neuerlich 
unverwelklichen 
Lorbeer erkämpft 
haben." 
Am 17. muß- 
ten aber die 
stürmten Stel- 
lungenaufdem 
Kirchrücken 
wiedergeräumt 
werden, da die 
Italiener ihr 
Artilleriefeuer 
dorthin 
nigten. 
Kämpfe fanden 
in den ersten 
Tagen an ver- 
schiedenen Stel¬ 
len der Front 
statt, besonders 
um den 
meiner Brücken- 
köpf; sie bedür- 
fen aber keiner 
einzelnen Er- 
wähnung. Am 
25.Januarnah- 
men die öfter- 
reichisch - unga- 
rischenTruppen 
bei Oslavija 
einen Teil der 
dortigen itali- 
enischen Stel¬ 
lung ein und 
machten dabei 
45 Offiziere 
1134 Mann 
Die Heldentat eines österreichisch-ungarischen Fliegers bei dein Luftangriff auf Valona am 2. Febr.: 
Rettung von zwei österreichischen Fliegeroffizieren aus einem zum Niedergehen gezwungenen, 
beschädigten Flugzeug durch den Führer desFlugzeuggeschwaders, Linienschiffsleutnant Konjovic. 
Nach einer Zeichnung für die „Jllustrirte Zeitung" von Professor M. Zeno Dienier. 
Aus dem Bericht des k. u. k. Flottenkommandos: „Am 2. Februar wurde Valona von drei Seeflugzeugen 
bombardiert, dort Hafenanlagen, Flottanten und Zeltlager mehrfach getroffen. Im heftigen Feuer der 
Land- und Schiffsbatterien erhielt eins der Flugzeuge in den Motor zwei Treffer, durch die es zum 
Niedergehen auf das Meer gezwungen rvurde. Der Führer der Gruppe, Linienschiffsleutnant Konjovic, 
ließ sich ohne Zögern neben das beschädigte Flugzeug auf die durch Bora bewegte See nieder, und es 
gelang ihm, trotz des Feuers der Batterien auf Saseno und zweier mit voller Kraft heranfahrender 
Zerstörer, die zwei unversehrt gebliebenen Fliegeroffiziere in seinem Flugapparat zu bergen, das 
beschädigte Flugzeug gründlich unbrauchbar zu machen, mit der doppelten Bemannung gerade noch 
zurecht wieder aufzufliegen und nach einem Flug von 220 km in den Golf von Cattaro heil zurückzukehren." 
zu Gefangenen 
Ohne besondere Ereignisse ging dann der Monat zu Ende. 
Auch der Februar brachte keine wichtigen Ereignisse. 
Am 2. erweiterten die österreichisch-ungarischen Truppen 
ihre Stellung westlich von Santa Lucia; am 3. gingen 
die Italiener auf die Hänge westlich der Straße von 
Einginj-Selo zurück. 
Ein sehr bedenkliches Ansehen für Italien gewann 
allmählich auch der Krieg aus dem Balkan. Der alte 
Verschwörer, Ränkeschmied und Unheilstifter Essad 
Pascha, der früher lange Zeit den ungekrönten König 
Albaniens gespielt hatte und an dem Fürsten Wilhelm 
zum Verräter geworden ist, hatte sich auf die Seite der 
Italiener ge- 
schlagen, denn 
diese Nation 
mußte ja seine 
Sympathien 
genießen. Auch 
setzte er seine 
Hoffnung auf 
den Sieg des 
Vierverbandes 
dachte, da- 
durch emporzu- 
kommen. Aber 
dadieMehrzahl 
seiner Lands- 
leute ihm nicht 
Italiener wenig 
Bedeutung, 
und ihre Lage 
wurde immer 
schwieriger. Du- 
und Va- 
hatten sie 
in Besitz genom- 
um durch 
diese Besetzung 
der Halb- 
insel festen Fuß 
zu fassen und 
von da aus die 
Adria zu be- 
herrschen. Jetzt 
wurden beide 
Orte schwer be- 
droht, beson- 
ders Durazzo, 
durch das sieg- 
reiche Vordrin- 
genderösterrei- 
chischen Armee. 
Am 3. Februar 
besetzten die 
Österreicher 
undUngarnTi- 
rano; am 11. Februar kam es zu Kämpfen zwischen 
ihnen und den Italienern, die versuchten, sich der von 
den österreichisch-ungarischen Truppen gewonnenen 
Höhenstellungen zu bemächtigen. Der Versuch miß- 
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