Volltext: Der Weltbrand Band 2 (2; 1917)

oberte die kronprinzliche Armee die französischen Linien 
in 1 km Breite. Südwestlich von Voureuilles erstürmte sie 
die französische Höhenstellung in 3 Km Breite und 1 km 
Tiefe und eroberte die Höhe285. 
Bei diesen Kämpfen wurden 
2700 Franzosen gefangen. Am 
folgenden Tage versuchten die 
Geschlagenen, den Deutschen 
ihre neugewonnenen Stellun- 
gen wieder zu entreißen, wur- 
den aber abgewiesen und ver- 
loren 1000 Gefangene. Atn 
15. scheiterten mehrere fran¬ 
zösische Angriffe. Am 20. 
den französische Gräben in den 
Argonnen genommen. 
Weit bequemer als die Fran- 
zosen machten sich's die wackern 
Briten. Sie behaupteten mit 
Hilfe aller möglichen farbigen 
Truppen etwa 50km der Front 
und zeigten geringen Eifer, die 
Deutschen anzugreifen. Am 3. 
unternahmen sie einen nicht 
eben starken Angriff bei Pilkem 
nördlich von Zpern, der 
wiesen wurde, erneuten ihn am 
10., wurden da mit großem Ver- 
lust zurückgeschlagen, stießen 
am 19. noch einmal an der 
Straße von Vpern nach Hooge 
vorund ließen sich am 11. durch 
deutsche Angriffe die Höhe 60 
Der erste während des Weltkriegs 1914/15 mit dem Orden 
Pour le mfcrite ausgezeichnete deutsche Vundesfürst: General 
der Infanterie Herzog Ernst II. von Sachsen-Altenburg, 
Chef des 8. Thüringischen Infanterieregiments Nr. 153, 
Kommandeur der 8. Division. (Hofphot. E. Bieber. Berlin.) 
bei Hooge entreißen. Am letzten Tage des Monats 
griffen sie dort wieder an, wurden aber zurückgeschlagen 
und mußten die letzten Häuser von Hooge vor dem 
deutschen Gegenangriff räu- 
Das waren ihre Taten 
an der deutschen Westfront im 
Monat Juli des Jahres 1915. 
Verwundert und entrüstet 
fragten sogar englische Blätter» 
warum England denKriegnur 
mit halber Kraft führe und ihn 
dadurch verlängere. Noch viel 
verwunderter und entrüsteter 
dasselbe die franzö- 
fischen und russischen Zeitun- 
gen. Aber die englischenStaats- 
männer zogen es vor, auf alle 
Klagen der eigenen und ver- 
kündeten Presse zu schweigen» 
anstatt eine Antwort zu geben. 
wußten wohl, warum. 
Lügen, Phrasen und große 
Worte wollten dem schweren 
Ernst derKriegslage gegenüber 
bei keinem der leidenden Völker 
mehr verfangen und eine 
wahrhafte Antwort konnten sie 
nicht geben, denn die hätte lau- 
ten müssen: „Wir können den 
Krieg nicht anders führen, weil 
wir uns in ein Unternehmen 
eingelassen haben, das unsere 
Kräfte weit übersteigt." 
Ergebnis des ersten Kriegsjahres. 
OTls am 4. August 1914 die englische Kriegserklärung 
Deutschland erging, da gab es in den neu- 
tralen Ländern 
wohl nur sehr 
wenig Men- 
schen, die an 
dem Glauben 
festhielten, daß 
Deutschland 
und Osterreich- 
Ungarn sich in 
dem ausbre- 
chenden Welt- 
kriege würden 
behaupten 
können. Das 
durch Partei- 
Hader gespal- 
tene Deutsch- 
land und die 
vom Nation«- 
litätenstreitzer- 
klüfteteDonau- 
Monarchie wür- 
Großherzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-Eisenach (x) auf dem östlichen Kriegsschauplatz. 
(Hofphot. Kühlewindt.) 
den, so war die Meinung der Allermeisten, vor dem 
Angriffe des seegewaltigen England, vor dem Anstürme 
des tüchtigen 
und großen 
Franzosen- 
Heeres, vor al- 
lem aber vor 
dem Anprall 
der ungeheu- 
eren Russen- 
Massen nur 
kurzeZeitstand- 
halten können. 
Zahlenmäßig 
und Wirtschaft- 
lich schien die 
Überlegenheit 
des Dreiver- 
bandesso groß, 
daß alle Welt 
seine Gegner 
für verloren 
hielt. 
— Wie hatten 
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