Volltext: Der Weltbrand Band 2 (2; 1917)

wohl in der Lage, England zur Freigabe des 
Handels zwischen den europäischen Mittelmächten und 
den Vereinigten Staaten zu zwingen, es brauche nur 
den Gegnern Deutschlands und Osterreich-ilngarns die 
Unterbindung der Ausfuhr von Lebensmitteln und 
Rohstoffen in Aussicht zu stellen, so würden sie ge- 
zwungen sein, die Handelswege freizugeben. Die ame- 
rikanische Regier¬ 
ung antwortete 
einen ganzen Mo- 
nat nicht auf diese 
Note, die ameri- 
kanischePressever- 
höhnte sie. Es war 
nicht anders: die 
Mehrzahl des 
amerikanischen 
Volkes stand auf 
Englands Seite. 
Daran änderte 
auch die 
nichts, die der Prä- 
sident am 19. 
wegenBeeinträch- 
tiguug des 
kanischen Handels 
an England rich- 
tete. Die 
doner Regierung 
wußte wohl, 
die amerikanische 
Note wertloses 
Papier war, 
handelte darnach, 
indem sie sich ein- 
fach nicht darum 
kümmerte, 
nahm sich c 
Zeit mit der 
antwortung dieser 
Schriftstücke. Erst 
am26.Julibeaut- 
wortete sie eine 
Note Amerikas 
vom 30. März, in 
derdieVereinigten 
Staaten die Gül- 
tigkeit der Nord- 
see-Blockade be- 
stritten. Sie er- 
klärten, die Blockade sei gültig, und dieDankees schwiegen. 
DaswarenVerhandlungen, die derSeekrieg während 
des Juli zeitigte. Taten zur See dagegen sind kaum 
zu berichten, abgesehen davon, daß fast jeder Tag die 
Torpedierung eines oder mehrerer englischer Handels- 
schiffe durch deutsche U-Boote brachte. Am 2. Juli 
fand ein Gefecht von vier kleineren deutschen mit fünf 
großen russischen Kreuzern statt, wobei der deutsche 
Minenkreuzer „Albatros" bei Ostergarn (Gotland) in¬ 
Eine Patrouille Tiroler Standschützen überrascht int Dreizinnengebiet (Seltener Dolo¬ 
miten) eine Abteilung italienischer Alpini und verjagt sie. Nach einer Zeichnung des 
Sonderzeichners der „Jllustrirten Zeitung" W. Gause, 
folge des überlegenen russischen Feuers in sinkendem 
Zustande auf Strand gesetzt werden mußte. Er wurde 
drei Wochen später wieder flott gemacht uud nach 
Farösuud übergeführt. Die Russen hatten auch dauu 
noch weiter gefeuert, als sich das deutsche Schiff schon 
innerhalb des schwedischen Seegebietes befand. Die 
Folge davon war ein scharfer Protest Schwedens 
wegen Verletzung 
seiner Hoheits- 
rechte und eine 
höfliche Entschul- 
digung Rußlands. 
Zwischen England 
und Deutschland 
kam es in diesem 
Monat nur zu zwei 
unbedeutenden 
Gefechten zur See. 
Es gelang deuBri- 
ten endlich, den 
deutschen Kreuzer 
„Königsberg" zu 
zerstören, den sie 
seit vielen Mona- 
ten in der Mün- 
dung des Rufidji- 
Flusses eingesperrt 
gehalten hatten. 
Auch wurde durch 
eius ihrer Unter¬ 
seeboote am 28. 
Juli ein deutscher 
Fischdampfer, der 
als bewaffnetes 
Vorpostenschiff 
fuhr, in der Nord- 
see bei Hornsriff- 
Feuerschiff ver- 
senkt. Dagegen 
mißlang ihnen 
gründlich, nach- 
dem am 3. Juli 
deutscheFlugzeuge 
ein Fort bei Har- 
wich erfolgreich mit 
Bomben belegt 
hatten, ein rächen- 
der Luftangriff 
auf die deutschen 
Stützpunkte in der 
Nordseebucht. Das englische Luftgeschwader gelangte 
gar nicht an Ort und Stelle, wurde vielmehr schon vorher 
von deutschen Luftflugzeugen zur Umkehr gezwungen. 
Nachträglich und zur Berichtigung soll hier noch das 
Schicksal der Emden-Mannschaft unter Kapitänleutnant 
von Mücke, die auf der „Ayesha" ihre abenteuerliche 
Fahrt von Keeling-Jsland nach Padang bewerkstelligt 
hatten, erzählt werden. Der ausführliche Bericht Mücke's 
der jetzt vorliegt, gibt darüber die genaueste Auskunft. 
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