Volltext: Der Weltbrand Band 1 (1; 1915)

Die serbische 
Timok - Divi- 
sion, die schon 
die Save über- 
schritten hatte, 
wurde nach 
einem furcht- 
baren Kamp- 
se überwäl¬ 
tigt, der eine 
Teil nieder- 
gehauen, der 
andere Teil, 
5000 Mann, 
gefangen ge- 
nommen. Die 
außerordent- 
liche Tapfer- 
keit, die sie 
General der Infanterie Moritz t>. Auffenberg, dabei erwies, 
verdient die 
höchste Anerkennung, wie denn überhaupt das öfter- 
reichisch-ungarische Heer den Serben gegenüber keinen 
leichten Stand 
hatte. Dieser 
Sieg bei Mi- 
trowitza war 
der größte 
Erfolg, den 
Osterreich-Un- 
garn bisher 
über die Ser- 
ben davonge- 
tragen hatte. 
Andere kleine 
Grenzkämpfe 
waren zu un- 
wichtig, als 
daß sie hier 
verzeichnet 
werden müß- 
ten. Auch die 
Schießereien 
an der mon- 
tenegrinischen 
Wähnung. 
General der Kavallerie Victor Dankl. 
(Phot. Eugen Schöfer. Wien.) 
Grenze verdienen kaum eine Er- 
Das deutsche Heer in Frankreich und Belgien während des zweiten Kriegsmonats. 
C^n raschem, stürmischem Siegeslaufe waren im 
^)August die deutschen Heere in Belgien und Frank- 
reich vorgedrungen. Fast jeder Tag brachte die Kunde 
von einer Schlacht, und jede Schlacht war Sieg. In 
den deutschen Städten und Dörfern hörte das Sieges- 
läuten kaum auf, und viele ließen die Fahnen, die sie 
zur Feier eines Sieges aus ihren Häusern heraus- 
gehängt hatten, die Nacht über gleich hängen, weil sie 
mit Sicherheit auf das Eintreffen einer neuen Sieges- 
nachricht am Morgen hofften. Es 
kam aber bald die Zeit, wo der Krieg 
ein ganz anderes Gesicht annahm. 
Im ersten Drittel des Zweiten 
Kriegsmonats bewahrte er allerdings 
noch seinen bisherigen Charakter. Am 
31. August standen die deutschen Heere 
folgendermaßen: Die Armee des Ge- 
neralobersten von Kluck hatte bei 
Eombles einen französischen Flanken¬ 
angriff zurückgeworfen, die Armee 
Bülows hatte die Franzosen bei 
St.Quentin völlig geschlagen, Hausen 
mit seinen Truppen hatte den Feind 
auf die Aisne bei Rethel zurück¬ 
gedrängt, Herzog Albrecht von Würt- 
temberg war siegreich über die Maas 
vorgedrungen, hatte dann beimHeran- 
nahen starker feindlicher Kräfte über 
den Fluß zurückgehen müssen, dann 
ging er nach Eroberung des Fort 
les Ayelles ebenfalls gegen die Aisne 
vor, der deutsche Kronprinz hatte die 
Festung Montmedy genommen, nachdem der Kom- 
Mandant mit der ganzen Besatzung bei einem Ausfall 
gefangen worden war, und befand sich im Vorrücken 
über die Maas. Der Kronprinz von Bayern und 
der Generaloberst von Heeringen standen in erbit- 
terten Grenzkämpfen im französischen Teil Lothringens, 
wo sich die Franzosen in bergigem und waldigem 
Gelände aufs zäheste und hartnäckigste verteidigten. 
Am 1. September ward schon wieder ein großer 
Erfolg errungen. Die mittleren 
Heeresgruppen der Franzosen, etwa 
zehn Armeekorps, wurden zwischen 
Reims und Verdun von unseren 
Truppen zurückgeworfen. Der Kaiser 
war selbst bei der siegreichen Armee 
des Kronprinzen und blieb auch die 
Nacht über bei den Truppen. 
Die Nachricht traf gerade am 
Sedantage in Deutschland ein und 
erregte überall den größten Jubel. 
Das deutsche Volk konnte in der 
schweren Zeit frohen Herzens den 
stolzen Gedenktag feiern, die Söhne 
waren der Väter wert. 
Am 3. September wurde die Ge- 
samtlage auf dem westlichen Kriegs- 
schauplatz amtlich folgendermaßen 
geschildert: 
„Bei Wegnahme des hoch in Felsen 
gelegenen Sperrforts Givet haben sich 
ebenso wie im Kampfe um Namur die 
von Österreich uns gesandten schweren 
Motorbatterien durch Beweglichkeit, Treff- 
General Ssamsonow, der russische Ober- 
kommandierende, der in der-Schlacht 
bei Tannenberg fiel. 
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