schädigen mußte. Die Mis-
sionsgebiete in Ostasien und
Afrika waren aufs schwerste
bedroht, eine Erhebung des
Islam konnte die Missions-
stationen zum größten Teile
hinwegfegen. Und wo blieb
die christliche Einigkeit im
Geist, an der man sich noch
jüngst auf der großen Ed
burger Missionskonferenz er-
baut hatte? Ward es
jetzt der
der nationale
ker war, als das Band, dc
die christlichen, insbesondere
die protestantischen Völker
angeblich mit einander ver-
bindet? DieseSchmach ward
der Christenheit zugefügt
von dem Volke, das sich als
das christlichste unter allen
gebürdete und als das Mis-
sionsvolk aller Missionsvöl-
ker angestaunt wurde. Der
Krieg brachte es an den
Tag, daß der alte Schopen-
Hauer recht geredet hatte,
als er die englische Fröm-
migkeit und Sittlichkeit für
Die Hauptroache im Laubengang des alten gotischen Rat¬
hauses in St. Quentin.
salbungsvolle Heuchelei, für
cant, cant, cant! erklärte.
Wie die Moral in England
unglaublich tief steht —
unter der Decke der Prüderie
feiern dort die perversesten
Laster Triumphe — so ist
die Religion für den Nor-
malengländer nichts ande-
als das, was auch sonst
ganze Seele erfüllt:
Sport- und Rechengeschäft.
Er schafft Rekorde im Mis-
sionswesen wie auf dem
Rennplatz, er heiligt den
Sonntag mit peinlicher
Strenge, geht zum Gottes-
dienst und gibt Geld für
fromme Zwecke in der Er-
Wartung, daß der liebe Gott
dafür schütze und segne
und ihn Geschäfte machen
asse nicht unter zwanzig
Prozent. Dränge diese An-
ficht endlich einmal in un-
serem Volke durch, so würde
ganz von selbst das ewige
Verbrüderungsgeschrei in
Zukunft aufhören, und wir
würden nicht immer von
Aus dein Skizzenbuch des Sonderzeichners der „JUuftrirten Zeitung" Professor Hans v. Hayek.
Schützengräben vor der Ortschaft Champien bei Noye mit Leichen deutscher und französischer Soldaten. Das Kreuz steht auf
einem bereits geschlossenen Grabe.
Aus dem Skizzenbuch des Sonderzeichners der „JUustrirten Zeitung" Professor Hans v. Hayek