Der erste Kriegsmonat, der sich dem Ende zuneigte,
brachte zu den Siegen über Franzosen und Belgier
schließlich auch noch einen über den verhaßtesten un-
serer Feinde, die Engländer. Ein größeres englisches
Hilfskorps unter Befehl des Generals French war in
Belgien gelandet und wollte nun tatkräftig in den
Krieg eingreifen. Aber
der Generaloberst von
Kluck war damit nicht
einverstanden, sondern
erkühnte sich, den Helden-
haften Söhnen Groß-
britanniens bei ihrem
Marsche auf Verlin
einige Schwierigkeiten
zu bereiten. Nördlich
von St. Quentin griff
er die Engländer an,
die durch drei fran-
zösische Territorialdivi-
sionen verstärkt waren,
und schlug sie fürchterlich. Sie verloren mehr als
3000 Gefangene, 7 Feldbatterien und eine schwere
Batterie und zogen sich fluchtartig zurück. Der
Sieg erregte in Deutschland besonders lauten Jubel,
denn während das Volk in den Franzosen einen
Zur völkerrechtswidrigen Kriegführung Frankreichs und Englands:
Die Dum-Dum-Geschosse.
Rechts ein Dum-Dum-Geschoh Modell 1906 (bei den Franzosen in Massen ge-
funden). Die übrigen drei Geschosse sind französische Lebel-Patronen vom
Schlachtfelde bei Dieuze, deren Kupfergeschosse an der Spitze abgefeilt oder
eingekerbt worden sind, um die Verwundungen grausamer zu machen.
achtungswerten Gegner sah, war ihm der perfide
Brite ein verachteter Feind.
Der August war also auf dem westlichen Kriegs-
schauplatze ein wahrer Siegesmonat gewesen, und
Großes war bis zu seinem Ende erreicht worden.
Der deutsche Boden war völlig vom Feinde gesäubert,
die deutsche Heeresmacht
schon weit in Frank-
reich eingedrungen. Der
größte Teil Belgiens
mit der Hauptstadt und
den Festungen Lüttich
und Namur befand sich
in den Händen der
Deutschen, die dort so-
gleich eine provisorische
Regierung eingesetzt
hatten, deren Haupt der
Generalfeldmarschall v.
d.Gvltz ward. Die fran»
zösische Offensive war
vollständig gescheitert. Die Pariser Regierung, die, von
Schrecken und Angst ergriffen, sich schon entschlossen
hatte, aus Paris nach Bordeaux zu entweichen, mußte
der belgischen Regierung mitteilen, daß sie ihr nicht
zu Hilfe kommen könne, da sie selbst durchaus in die
Hinter dem Schlachtfeld: Die Tätigkeit des Samtatskorps während einer Schlacht.
Nach einer Originalzeichnung des Sonderzeichners der „Jllustrirten Zeitung" Otto von der Wehl.