Volltext: Der Weltbrand Band 1 (1; 1915)

In Vrand gestecktes Franktireurdorf 
Kräfte aus der Position von Nancy und aus südlicher Richtung 
angegriffen worden. Sie hat den Angriff abgewiesen. Die 
Armee des Generalobersten von Heeringen setzt die Ver- 
folgung in den Vogesen nach Süden fort. Das Elsaß ist 
vom Feinde geräumt. 
Aus Antwerpen haben vier belgische Divisionen gestern 
und vorgestern einen Angriff auf unsere Verbindungen in 
der Richtung Brüssel gemacht. Die zur Abschätzung von 
Antwerpen zurückgelassenen Truppen haben diese belgischen 
Truppen geschlagen, wobei viele Gegangene gemacht und Ge- 
schütze erbeutet wurden. Die belgische Bevölkerung hat sich 
fast überall an den Kämpfen beteiligt. Daher sind strenge 
Matznahmen gegen das Franktireur- und Bandenwesen an- 
gewendet worden. Die Sickerung der Etappenlinien mutzte 
bisher den Armeen überlassen bleiben. Da diese aber für 
den weiteren Vormarsch die zu diesem Zwecke zurückgelassenen 
Truppen nötig in der Front brauchen, so hat Seine Majestät 
der Kaiser die Mobilmachung des Landsturms befohlen. Der 
Landsturm wird zur Sicherung der Etappenlinien und zur 
Bewachung von Belgien mit herangezogen werden. Dieses 
unter deutsche Verwaltung tretende Land soll für Heeres- 
bedürfnilse aller Art ausgenutzt werden, um die Heimats- 
gebiete zu entlasten." 
Die strengen Maßregeln gegen das Franktireur- 
wesen, von denen in diesem Erlaß die Rede ist, waren 
bei LuneviUe. (Phot. Dr. Pöhlmann.) 
Niederlagen in der Stadt verbreiteten nnd die Löwener 
zum bewaffneten Widerstand aufhetzten. So war denn 
die geschichtlich interessante, kunstberühmte Stadt dem 
Kriegsrechte verfallen, und es mußte mit aller Strenge 
vollstreckt werden, schon damit den Leuten in Brüssel 
und anderen Kunststädten gezeigt wurde, daß eine 
schuldige Stadt auch dann dem Strafgericht verfällt, 
wenn sie wertvolle geschichtliche Erinnerungen und 
Kunstschätze in ihren Mauern birgt. Löwen wurde 
angezündet und etwa 150 Häuser gingen in Flammen 
aus. Das herrliche Rathaus und die an hervor- 
ragenden Gemälden reichen Kirchen wurden durch 
die Anstrengungen unserer Truppen gerettet. Die 
berühmte Universitätsbibliothek dagegen verbrannte. 
Das war im Interesse der Wissenschaft sehr zu 
bedauern, aber unsere Heeresleitung konnte auf 
alte Bücher und Handschriften keine Rücksicht neh- 
men, wo es sich um Blut und Leben unserer Sol- 
daten handelte. 
zum ersten Male auch gegen eine größere Stadt in 
Anwendung gebracht worden, ein Vorgang, der über- 
all das gewaltigste Aufsehen hervorrief. Die Ein- 
wohner von Löwen hatten durchziehende deutsche 
Truppen heimtückisch überfallen und ein Blutbad 
unter ihnen angerichtet und konnten erst nach hartem 
Kampf, bei dem sie sich wie wahnwitzige Bestien be- 
nahmen, überwunden werden. Russische Studenten 
hatten dabei eine sehr verhängnisvolle Rolle gespielt, 
indem sie lügenhafte Gerüchte über angebliche deutsche 
Armeen des Generalobersten von Vülow und des General- 
obersten Freiherrn von Hausen haben etwa acht Armeekorps 
französische und belgische Truppen zwischen Sambre, Namur 
und Maas in mehrtägigem Kampfe vollständig geschlagen 
und verfolgen sie jetzt westlich Maubeuge vorbei. Naniur ist 
nach zweitägiger Beschießung gefallen. Der Angriff auf Mau- 
beuge ist eingeleitet. Die Armee des Herzogs Albrecht von 
Württemberg hat den geschlagenen Feind über den Semois 
verfolgt und die Maas überschritten. Die Armee des deutschen 
Kronprinzen hat eine verstärkte Stellung der Feinde vorwärts 
Longwy genommen und einen starken Angriff aus Verdnn 
abgewiesen. Sie befindet sich im Vorgehen gegen die Maas. 
Longwy ist gefallen. Die Armee des Kronprinzen von Bayern 
ist bei der Verfolgung in Lothringen durch neue feindliche 
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