Volltext: Der Weltbrand Band 1 (1; 1915)

Bundesgenossen unserer Feinde. 
Die Bilder zeigen zwei verwundete französische Kriegs-- 
gefangene, die im Kriegslazarett I in Brüssel Photo¬ 
graphien worden sind. Der aus Guinea (Afrika) 
stammende Gefangene auf dem Bilde links hat laut 
vorliegender amtlicher Meldung bei seiner Vernehmung 
durch einen Feldkriegsgerichtsrat erklärt, daß es in 
seinem Heimatsdorf Menschenfresser gäbe. Er bestreitet 
allerdings — vielleicht aus naheliegenden Gründen 
— selbst jemals Menschenfleisch gegessen zu haben. 
Der Gefangene auf dem Bilde 
rechts stammt aus Senegal. 
Ob die Verwendung dieser Wilden auf einein europäischen 
Kriegsschauplatz den völkerrechtlichen Grundsätzen entspricht, 
dürfte zu bezweifeln sein. Geradezu lächerlich wirkt es aber, 
wenn die Franzosen und Engländer angesichts der Tatsache, 
daß sie Völker niedrigster Kulturstufe und sogar Kannibalen 
auf ihre Gegner loslassen, nach wie vor behaupten „für die 
Kultur" zu kämpfen. 
Das war die Kriegsbeute der ersten drei Monate. 
Am 8. November lautete der Bericht vom west- 
lichen Kriegsschau- 
platz: 
„Unsere Angriffe auf 
Upern und westlich 
Lille wurden gestern 
fortgesetzt. Am West- 
rande der Argonnen 
wurde eine wichtige 
Höhe bei Menne le 
Chäteau, um die 
wochenlang gekämpft 
worden ist, genommen. 
Dabei wurden zwei 
Geschütze und zwei 
Maschinengewehre er- 
beutet. Sonst verlief 
der neblige Tag auf 
dem westlichen Kriegs- 
schauplatze ruhig." 
9. November: 
„Wieder richteten 
gestern nachmittag 
mehrere feindliche 
Schiffe das Feuer ge- 
gen unser:: rechten 
deutungsvoller war dagegen die Meldung von dem, 
was am 11. November geschehen rvar. 
„AmUserabschnitt 
machten wir gestern 
gute Fortschritte. 
DiXmuiden wurde 
erstürmt, mehr als 
500 Gefangene und 
neun Maschinenge- 
wehre fielen in un- 
sere Hände. 
. Weiter südlich 
drangen unsere Trup¬ 
pen über den Kanal 
vor. Westlich Lange- 
marck brachen junge 
Regimenter - unter 
demGesang„Deutsch- 
land, Deutschland 
über alles" gegen die 
erste Linie der feind- 
lichen Stellungen vor 
und. nahmen sie. 
Etwa 2000 Mann 
französischer Linien- 
Infanterie wurden 
gefangen und 6 Ma¬ 
schinengewehre er- 
beutet. SüdlichJpern 
Typen aus dem Zossener Gefangenenlager. 
Eine interessante 
Notiz veröffentlichte 
der Generalstab am 
6. November: 
„Bis zum 1. No- 
vember waren in den 
Gefangenenlagern, 
Lazaretten usw. nach 
den dienstlichen Mel- 
düngen untergebracht: 
Franzosen: 
3138 Offiziere und 
188618 Mannschaften, 
Russen: 
3121 Offiziere und 
186779 Mannschaften, 
Belgier: 
537 Offiziere und 
34907 Mannschaften, 
Engländer: 
417 Offiziere und 
15730 Mannschaften. 
Zusammen: 
7213 Offiziere und 
426034 Mannschaften. 
An den Kämpfen in Frankreich teilnehmende indische Sikhs. 
(Berliner Jllustrations-Gesellschaft rn. b. H.) 
Flügel, sie wurden 
aber durch unsere 
Artillerie schnell ver- 
trieben. Ein in den 
Abendstunden aus 
Nieuport heraus un- 
ternommener und in 
der Nacht wieder- 
Holter Vorstoß des 
Feindes scheiterte 
gänzlich. — 
Trotz hartnäckigen 
Widerstandes schrit- 
ten unsere Angriffe 
bei Upern langsam 
aber ständig vor- 
wärts. Feindliche Ge- 
genangriffe südlich 
Vpern wurden abge¬ 
wiesen und mehrere 
hundert Mann zuGe- 
fangenen gemacht." 
DerBerichtüber 
den 10. lautete 
ganz ähnlich. Be- 
159
	        
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