Volltext: Der Stand der Schulhygiene

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oder durch ein Charnier fest verbundenen Deckel versehen wurde, 
der, sich trichterförmig nach unten verengend, in der Mitte eine 
verhältnismäßig kleine Kreisöffnung frei läßt, durch welche das 
Sputum in die Flüssigkeit gelangen soll. Da es nun tür Kinder 
nicht leicht ist, von Mundhöhe direkt diese Kreisöffnung beim 
Ausspucken zu tieffen, so bleibt das Sputum häufig an der Ober 
fläche des Deckels, an welchem es eventuell auch antrocknet, 
haften, was nicht nur unappetitlich ist, sondern auch zu einer 
Verunreinigung der Hände des Reinigungspersonals Anlaß geben 
kann. Um diese zu vermeiden, ist es notwendig, daß wenigstens 
seitlich an dem Spucknapf ein Henkel, nach Art der Nachttöpfe, 
angebracht ist, mittelst dessen die Spucknäpfe bei ihrer Reinigung 
gehalten werden können. Es erscheint daher zweckmäßiger, die 
Deckel ganz weg zu lassen und direkt auf die breitere Fläche des 
Wassers im Spucknapfe zu spucken. 
Um die Schwierigkeit, auf eine so weite Entfernung von 
1 Meter und darüber, zu spucken, zu beseitigen, hat man em 
pfohlen, die Spucknäpfe auf 80 bis 90 Zentimeter hohen Ge 
stellen anzubringen, wodurch sie dem Munde der Kinder mehr 
genähert werden. Diese Gestelle können jedoch, wenn sie nicht 
abseits der Gänge, etwa in den Fensternischen, angebracht sind, 
Hindernisse für die Bewegung der Kinder, die sich daran stoßen 
können, verursachen. 
Ein Uebelstand aller dieser Spuckschalen ist der, daß sie, 
wenn sie ihren Zweck erfüllen sollen, eine häufige Reinigung 
und Sterilisierung durch Auskochen erfordern,welche daher einer 
steten, in einer größeren Anstalt schwer ausführbaren, verläß 
lichen Kontrolle bedarf. 
Die Spncknapffrage wurde begreiflicherweise auf dem schul 
hygienischen Kongresse einer Erörterung von verschiedenen Seiten 
unterzogen, ohne daß eine Einigung erzielt worden wäre, und in 
der Ausstellung des Kongresses waren verschiedene Arten von 
Spucknäpfen anzutreffen, von welchen zwei ihrem Zwecke am 
besten entsprechen dürften. 
Die eine ist die von der Firma Industria in Köln a. Rhein 
ausgestellte und „Charybdis a bezeichnete Form, welche sowohl 
auf dem Boden gestellt als an einer beliebigen Stelle der Wand 
befestigt werden kann. Der Apparat besteht aus einem runden 
Becken (Unterteil) und einem Einsatzstücke (Oberteil) aus Eiseu, 
welche durch einen einfachen Hebel zu einander verstellbar
	        
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