Volltext: Der Stand der Schulhygiene

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Dieser Staub in den Gängen und Vorhäusern wird besonders 
in größeren, mehrstöckigen Schulhäusern zur Plage, indem der 
selbe durch das täglich mehrmalige Auf- und Abgehen einer 
großen Schülerzahl immer wieder aufgewirbelt, und auch in die 
Schulzimmer verschleppt wird* 
Diesem Uebelstande kann am besten dadurch abgeholfen 
werden, daß nach dem Vorbilde des modernen Krankenhausbaues, 
auch beim Schulhausbau vom Kasernenstil zum Pavillonsystem 
übergegangen wird* 
Der Sehulpavillon. 
Die Notwendigkeit, für die Kinder einer plötzlich zuge 
wachsenen, fluktuierenden Arbeiterbevölkerung rasch die nötigen 
Schulräume zu schaffen, hat seit mehr als 30 Jahren schon wieder 
holt die Gemeindeverwaltungen von Großstädten, wie Berlin, 
Königsberg, Hamburg u. dgh dazu veranlaßt, einfache Gebäude 
aus gemauertem Holzfach werk provisorisch zu errichten, 
welche außen verputzt, innen mit Brettern verkleidet wurden, 
und deren Fundament auf einzelne Pfeiler beschränkt war. Dann 
hat man, um den Anforderungen der Isolierung, Schallsicherheit 
und Beheizung besser zu entsprechen, das Gebäude auf 20 Zenti 
meter starke, eingerahmte Grundpfähle gestellt, das Holzfachwerk 
außen mit gestülpten, innen mit gespundeten Brettern verkleidet, 
und die Hohlräume mit Koksasche ausgefüllt. 
Später wurden auch derlei stabile Pavillonanlagen in 
Ludwigshafen a. Rh , Trondhjem in Norwegen, Groß-Lichterfelde 
bei Berlin, Straßburg i. E. und in Lingen an der Ems geschaffen, 
welche dem Pavillonsysteme einflußreiche Freunde gewonnen 
haben. Während in diesen Orten die Anlage stabiler Schul 
pavillons durch den billigen Grundpreis ermöglicht wurde, er 
fordert der hohe Preis des Baugrundes in den meisten Groß 
städten, um an Baugrund zu sparen, die Erbauung mehrstöckiger 
Schulgebäude, und stellt somit ein schwer zu besiegendes Hin 
dernis der stabilen Pavillonbauten dar. 
Die Technik hat sich daher seit mehreren Jahren mit Glück 
der Aufgabe bemächtigt, transportable, oder besser gesagt, 
zerlegbare Schulpavillons herzustellen, welche in wenigen Tagen 
mit geringem Kostenaufwande disloziert und neu aufgestellt werden 
können*
	        
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