Volltext: Der Stand der Schulhygiene

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III. Die Infektionskrankheiten. 
Mit dem Schulbesuche wird, häufig in übertriebenem Maße, 
das Auftreten von Epidemien in Verbindung gebracht* 
lieber die bezüglichen Verhältnisse hat Professor Dr* Hueppe 
in Prag in einem ausgezeichneten Vortrage eine sehr klare, durch 
Wissenschaft und Erfahrung begründete Darstellung geboten, 
welche auch hauptsächlich die Grundlage der nachfolgenden Aus 
führungen bilden soll* 
Nach Feststellung des Begriffes „Ansteckung“ hat Professor 
Hueppe die in Betracht kommenden Krankheiten unter natürlichen? 
lediglich in denSc hui Verhältnissen begründeten Ge- 
sichtspunkten in mehrere Gruppen und Untergruppen eingeteilt. 
Er scheidet zunächst die Gruppe: Cholera, Unterleibstyphus 
und Ruhr als S ch u 1 h au s krankheiten von den Sch u 1 krank- 
heiten aus. 
Denn wenn auch einmal ausnahmsweise diese Krankheiten 
in der Schule von einem kranken auf ein gesundes Kind über 
gehen können, so hat damit die Schule nichts zu tun, welche 
praktisch nicht der Ort ist, in welcher derlei Infektionen vor 
sich gehen oder von wo aus Infektionen verbreitet werden* Wenn 
dies aber der Fall sein sollte, dann liegen Gebrechen im Schul 
gebäude, insbesondere in Bezug auf Aborte, Kanäle, Wasser 
versorgung vor, deren Abstellung nicht in die Kompetenz der 
Schulorgane, sondern der öffentlichen Sanitätsorgane fällt. 
Abfuhrwesen und Wasserversorgung. 
Für die Abortanlagen in den Schulen gelten im allge 
meinen dieselben Grundsätze der Banhygiene, wie für andere 
Gebäude* Dort, wo eine Schwemmkanalisation zur Verfügung 
steht, wird die rasche Beseitigung der Dejecte ohne Verun 
reinigung des Grundes und der Luft des Schulhauses am sichersten 
und besten durch den Anschluß der Abortrohre aus Steinzeug 
oder Gußeisen än den Hauskanal mittelst eines Syphonverschlusses 
(Geruchsperre) erfolgen. Die Spülung der Abortrohre, in welche 
zweckmäßig auch die Dachrinnen eingeleitet werden können, auf 
automatischem Wege, wird, wie in Schärding, dem Schuldiener 
zu überlassen sein. Wo aber, wie in den meisten Landorten, eine 
Schwemmkanalisation nicht besteht, die Dejekte daher in Tonnen
	        
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