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Verhältnismäßig am einfachsten ist die vom Hauptlehrer
Hoch in Schloppe konstruierte mehrsitzige Bank mit Plusdistanz,
bei welcher die für die aufrechte Schreib-Lesehaltung erforderliche
Minusdistanz durch das Vorschieben einer hart unter der festen
Tischplatte befindlichen Verbreiterungsplatte hergestellt wird* Der
selbe Zweck kann in umgekehrter Weise bei einem Typus von
mehrsitzigen Bänken — ebenso
wie bei zweisitzigen — erreicht
werden, bei welchem der untere
Teil der für jeden Schüler abge
trennten Tischplatte mit Minus-
distauz zur Herstellung der zum
Aufrechtstehen notwendigen
Plusdistanz über den oberen
Teil der Tischplatte mittels
eines einfachen Mechanismus
verschoben oder auf den oberen
Teil umgelegt wird. (Kreisarzt
Dr. Berger, Hannover.)
Gegenüber diesen Nach
teilen der mehrsitzigen Bänke
mit veränderlicher Distanz
werden hauptsächlich drei Nach
teile der zweisitzigen Bank mit
fester Minusdistanz hervorge
hoben : 1. das Vorhandensein einer einzigen Banklage für das Sch reiben
und Aufrechtsitzen, 2. die Forderung großer Schulräume durch die
viel Raum verbrauchenden Zwischengänge, 3. die bedeutend größeren
Anschaffungskosten, da eine zweisitzige Bank nur unwesentlich
billiger zu stehen kommt als eine mehrsitzige. Diese Einwen
dungen können aber vom schul hygienischen Stand
punkte nicht als solche geltend gemacht werden, denn ad 1)
ist die aufrechte Schreib-Lesehaltung eben zur Verhütung der
Kurzsichtigkeit durch eine bleibende, angemessene Entfernung
der Augen der Schüler von der Tischplatte notwendig, übrigens
genügt für das freie Aufrechtsitzen auch der für das Schreib
sitzen normierte Lehnenabstand, gleich der Länge des Vorder
armes vom Ellenbogen bis zur Handwurzel, welcher zwischen
Pultkante und Brustwand noch einen Zwischenraum von
8 Zentimeter freiläßt, für die Bewegungsfreiheit vollkommen.