Volltext: Der Stand der Schulhygiene

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Munde gesungen wird. Dadurch wird der Schüler veranlaßt: 
1. tief zu atmen. 2. durch Spannung der Atmungsmuskel die 
eingesogene Luft für Augenblicke zurückzuhalten, eventuell durch 
die Eneigie des Willens in Ton zu verwandeln, 3. die Ausatmung 
langsam und allmählig vor sich gehen zu lassen. Durch Steigerung 
der Anforderung kann erreicht werden, daß in einem Atemzug 
160—200 Töne gesungen werden können. Damit wird nicht nur 
die Stimmbildung wesentlich gefördert, sondern vor allem eine 
geregelte, gesunde Atmung. 
Daß auch das Schwimmen das richtige Atmen fördert, 
wurde bereits erwähnt; es ist auch selbstverständlich, daß diese 
Atmungsübungen, wenn irgend möglich, nur in freier Luft ge 
macht werden sollen. 
Die Jugendspiele. 
Außer dieser auf Uebung der willkürlichen Atmung be 
ruhenden Atmengymnastik soll auch die unwillkürliche Tief 
atmung befördert werden durch Schnelligkeitsbewegungen 
in freier Luft, durch welche die Blutbildung und der ganze Stoff 
wechsel stark angeregt und insbesondere das Wachstum des 
Herzens und der Lunge befördert wird, welches neben dem 
Längenwachstum, und dieses noch übertreffend, während der 
Reifezeit und kurz vor derselben am meisten in die Erscheinung 
tritt. 
Diese Schnelligkeitsbewegungen in der Form lebhafter 
Jugendspiele sollten daher in den ersten 3 bis 4 Schuljahren 
nur den Charakter fröhlichen, lebhaften Tummelns und Laufens 
tragen, und erst von der heranwachsenden Jugend in der Form 
des Laufens nach verschiedenen Entfernungen, des Springens in 
die Höhe und Weite und des Werfens betrieben werden. 
Auf dem Spielplätze, in Flur, Haide und Berg, bei frischer 
Bewegung im Freien liegt die wirksame Lungengymnastik und 
Lungenerziehung, indem durch die stundenlange Dauerbewegung 
der Atmungsumfang auf das Mehrfache gesteigert, statt einem 
Luftquantum von */ g Liter ein solches von 1 1 / 2 Liter jedesmal 
ein- und ausgeatmet, auch die Zahl der Atemzüge vermehrt und 
die Lunge in allen Richtungen erweitert wird. 
Aus den von dem Schulärzte Dr. Samosch in Breslau vorge 
nommenen Untersuchungen über den Einfluß der an den Breslauer
	        
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