Volltext: Der Stand der Schulhygiene

empfindliche Störung erleide, nicht für zweckmäßig erachtet wird, 
daß der Besuch der Schulbäder während gewisser Unterrichts 
stunden (Zeichnen, Schreiben) erfolge, und daher die Festsetzung 
der Badestunden in dem regelmäßigen Stundenpläne, oder die 
Verwendung von Turnstunden als Badestunden beantragt wird, 
wird auf der anderen Seite von dem Referenten „über die kör 
perliche Erziehung der Jugend in Deutschland“, Professor Her 
mann Wickenhagen (Berliu) berichtet, daß in Deutschland, wo es 
seit den Achtzigerjahren des vorigen Jahrhunderts Brauch ge 
worden ist, bei Neubauten von Schulhäusern mit Badeeinrichtungen 
zu rechnen, und wo die Schulbäder bei den Kindern rasch be 
liebt, und ihnen zu festlichen Anlässen geworden sind, sich die 
Lehrer die kleine Störung gerne gefallen lassen, weil die Schul 
bäder den Reinlichkeitssinn der Kinder — auch in Bezug auf 
die Kleidung — fördern, auf eine Besserung der Klassenluft hin 
wirken, und den Kindern das Bad zum bleibenden Bedürfnisse 
machen* 
Den allgemeinen hygienischen Wert der Schulbäder konnte 
man auch bereits an der frischeren und gesünderen Gesichtsfarbe 
der Kinder beobachten. 
Diese günstigen Erfahrungen berechtigen gewiß umso mehr 
zu dem Wunsche, daß nicht bloß den Schülern der Volks- und 
Mittelschulen, sondern besonders auch den die Fortbildungsschulen 
besuchenden Lehrlingen die Wohltat der Schulbäder zuteil werde, 
und daher auch dieser Unterricht nicht erst in den späten Abend 
stunden erteilt werde. 
Die Atmengymnastik. 
Zu jenen Muskeln, durch deren Tätigkeit besonders lebens 
wichtige Funktionen ausgelöst werden, gehören das Zwerchfell, 
die Zwischenrippenmuskel und gewisse, an der vorderen und 
hinteren Fläche des Brustkorbes sich ansetzende Skelettmuskel, 
welche in ihrer kombinierten Wirkung das Einatmen, d. h. 
den Eintritt von Luft in die Lunge bewirken, und dadurch den 
Austausch der im Blute angehäuften Kohlensäure, eines Endpro 
duktes des Stoffwechsels, welche durch ihre Einwirkung auf das 
Atmungszentrum im Zentralnervensystem die Atmung auslöst, 
gegen den Sauerstoff der Luft ermöglicht. Die Wirkung der 
Atmungsmuskel besteht darin, daß das Zwerchfell, welches in der
	        
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