Volltext: Der Stand der Schulhygiene

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Vom Schuljahre 1892/93 ab nahm der Vorstand des Schul 
wesens in Zürich, dem Beispiele von Winterthur folgend, den 
Schwimmunterricht als speziellen Zweig des Tur 
nens in das Schulprogramm auf und gab sämtlichen ersten 
Klassen der Sekundarschule Gelegenheit, das Schwimmen kosten 
los zu erlernen. 
Seit dieser Zeit ist ein erfreulicher Fortschritt in dieser Be 
ziehung in Oesterreich, Deutschland und der Schweiz zu ver 
zeichnen. Nach mehreren schüchternen Versuchen in Hamburg 
führte im Schuljahre 1898/99 die Stadt Bautzen als die erste den 
obligatorischen Schwimmunterricht vom 5. Schuljahre 
an ein. 
Eine wesentliche Förderung erfuhr der Schwimmunterricht 
dadurch, daß auf Anregung des Dresdener Turnlehrervereines das 
sogenannte Trockenschwimmen, d. h. die Erlernung der 
Schwimmbewegungen auf dem Lande, welches eine Verbindung 
zwischen Land- und Wasserturnen herstellt, mittelst billiger An 
hänggurten, sogenannten Angeln, Korkgürteln, Schwimmböcken 
oder anderen vorhandenen Turngeräten, wie Schwebebäumen und 
dgl. als Gemeinübung im Freien oder in der Turnhalle eingeführt 
wurde, auf welch letzteren die Schüler die Schwimmbewegungen 
so lange machen, bis dieselben sicher sitzen. Erst dann wird ein 
Probeschwimmen unter Zuhilfenahme des Schwimmgürtels Aegir, 
dann ohne demselben im Schwimmbade vorgenommen. Statt des 
Schwimmgürtels können auch die üblichen mit Luft gefüllten 
Blechtornister verwendet werden. Die Erfolge dieser Methode 
waren so günstige, daß die Oberschulbehörde in Hamburg an ver 
schiedenen Schulen von 1900 an auch einen obligatorischen 
Schwimmunterricht einführte.
	        
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