Volltext: Der Stand der Schulhygiene

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Das Schwimmen kräftigt auch den Knochenbau, gibt in der 
Stunde der Gtfahr Mut und Entschlossenheit, und bietet die 
Kraft, auch anderen Hilfe und Rettung zu bringen* 
Während das Turnen bereits seit langer Zeit als obligater 
oder freier Gegenstand in den verschiedenen Schulen eingefiihrt 
ist, datieren die Bestrebungen, das Schwimmeu als Unterricbts- 
beziehungsweise als Erziehungsgegensfand in den Schulen dem 
Turnen anzufügen, erst aus jüngerer Zeit* 
Bereits die Turnlehrerversammlung in Salzburg im Jahre 
1874 hat sich dafür ausgesprochen, daß der Schwimmunterricht 
als wesentlicher Bestandteil der körperlichen Erziehung von 
Seite der Schule geregelt und beaufsichtigt werden solle und die 
sächsische Direktorenkonferenz in Magdeburg im Jahre 1880 er 
klärte die Schule für verpflichtet, die Errichtung von Schwimm 
anstalten und die Teilnahme der Schüler am Schwimmunterrichte 
zu fördern und denselben nötigenfalls zu beaufsichtigen und unter 
besonders günstigen, örtlichen Verhältnissen den Schwimmunter 
richt dem Turnunterrichte der Schule einzufügen und für normal 
entwickelte, hinlänglich gekräftigte Schüler obligatorisch zu 
machen* Auf einer Wiener Lehrerkonferenz im Jahre 1890 
machte der Turnlehrer Kopecky den originellen Vorschlag: man 
möge bei Schulbauten darauf Rücksicht nehmen, daß sich der 
geschlossene Turnsaal im Sommer zu einem Wasser^ 
becken umwandeln lasse, um die Möglichkeit zu schaffen, 
im Sommer an Stelle des Turnunterrichtes das Baden und den 
Schwimmunterricht treten zu lassen* 
Die ersten Berichte über methodischen Schwimmunterricht 
datieren aus dem Jahre 1891, indem in diesem Jahre 42 Prozent, 
im nächsten Jahre 48 Prozent aller Schüler der Realschule bei 
St. Johann zu Straßburg i* E* an den Schwimmübungen teil 
nähmen, Eine ungarische Ministerialverordnung vom Jahre 1892 
empfiehlt auf dasaugelegentlichste das Baden und Schwimmen an 
den Mittelschulen* Eine weitere Förderung erfuhr der Schwimm 
unterricht an den Schulen durch entsprechende Vorträge und 
durch Verteilung von Freikarten für den Schwimmunterricht an 
minder bemittelte Schüler* 
Dr* Mangenot, ärztlicher Schulinspektor in Paris, empfiehlt, 
um zum Schwimmen aufzumuntern, die Ausstellung von Befähi 
gungszeugnissen, oder die Einführung von Wettschwimmen.
	        
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