Volltext: Der Sammler 12. Jahrg. 1916 (1916)

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seiner ursprünglichen Art als Zugbrunnen ein 
ungünstiges Ergebnis hatten. 
Betreffs Spenden und Zuwendungen für 
das Stadtmuseum kann folgendes berichtet werden. 
Die Zuwendungen. 
An BWW^en ergaben sich im Jahre 1915 
fast die gleiche Anzahl wie im Vorjahre — 
waren es im Jahre 1914 154 Gegenstände, die 
an das Museum gekommen sind, so zählen wir 
1915 deren 145. 
Das bedeutsamste und auch interessanteste 
Geschenk ist die von der Stadtgemeinde über 
stellte Reliefkarte des Bezirkes Schärding. Gips 
guß, verfertigt von Oberlehrer Friedrich Ritz 
berger d. Z. im Ruhestand in Hallein. Die 
Karte ist im Verhältnis 1 :40.000 und zeigt 
auch die angrenzenden Bezirke. 
Den hauptsächlichen Inhalt der oben 
angeführten Nummer bilden die auf die Kriegs 
lage bezughabenden Manifeste, Kundmachungen, 
Aufrufe, Verordnungen der Bezirkshauptmann 
schaft, der Statthalterei und des Bürgermeisters, 
Brotkarten rc. Für die Sammlung von Kriegs- 
Erinnerungen (Kriegstrophäen) wäre anzuführen 
französischer Fliegerpfeil aus Fresnes, Stücke vop 
russischen und italienischen Granaten und Ekra- 
sitgeschossen, alte bosnische Patronentasche, 
Tapferkeits-Kriegsmedaille samt schriftlichen Be 
lobungen, russische Holzlöffeln, Zeppelin-Gedenk 
münze, Messingführungsringe von Granaten, 
Coriandoli aus österreichischen Banknoten, von 
Russen zur Unterhaltung verwendet, Semmeln 
aus der Zeit vor Einstellung des Weißbackens. 
Wiewohl die Gesamtzahl der Spenden eine 
geringe zu nennen ist, so sind außer den Kriegs 
erinnerungen und außer der eingangs erwähnten 
Reliefkarte, doch mehrere gewiß nennenswerte 
Gegenstände den Sammlungen einverleibt wor 
den. Dabei geht, es sei ausdrücklich bemerkt, 
unser Bericht nur bis Ende 1916. 
Zu Beginn des Jahres kam dem Museum 
eine freundliche Spende von Frau Marie 
Kautsch in Steyr zu. Erzeugnisse der Rin 
gelschmiede in Steinhach um die erste Hälfte des 
19. Jahrhunderts. 
Schwere Zinnbüchse und zwei hübsche 
Zinnkrüge, Medaillen und Denkmünzen, Streich 
bein init geschnitztem Kopf, Kreuzpartikel in 
Monstranze aus Messing, Degenstock mit starkem 
Hirschhorngriff, Oelgemälde „Die Weitzenau" in 
der Gemeinde St. Florian am Inn, der Fuß 
der hlg. Jungfrau Maria, Lichtputzschere aus 
Messing, Münzen aus Kupfer und Silber. Die 
Stadtgemeinde hat ein sehr schönes Exlibris des 
Adam Wilhelm Ferdinand von Lützlberg, Pfle 
ger zu Schärding 1737, überwiesen, dann ein 
Miniaturbild, Kupfer, „bey Schardingen Action 
bey der eisernen Birne 1703. Gefechtsbild aus 
dem bayerischen Erbfolgekriege. 
Mit Zahl 5319 schließt die Reihe am 
Ende deS Jahres 1915. Zu Beginn des Jahres 
1916 kam dem Musealverein eine umfangreiche 
Spende verschiedener Gegenstände aus der Bie 
dermeierzeit durch Frau Oberleutnant K o z i a n 
zu. Nr. 5327 und 5387, worüber im kommen 
den Berichte eingehende Mitteilung gemacht 
werden wird. 
Der „Sammler" ist obwohl unter man 
cherlei Schwierigkeiten für das Jahr 1915 zu 
Ende geführt worden. Daß dies möglich war, 
danken wir in materieller Hinsicht dem großen 
Entgegenkommen unseres Vereinsmitgliedes Herrn 
Vees, der unter stets drückendem Arbeiter 
mangel und bei fortgesetzt steigenden Papier 
preisen und Lohn, den „Sammler" dennoch 
fertiggestellt hat. In redaktioneller Beziehung 
gebührt dem Schriftsteller, unserem bewährten 
Mitgliede Herrn Karl G r u b e r, wärmster Dank 
für seine prächtigen Schärdinger Novellen, in 
denen Stadtgeschichte in. Form angenehmster 
Plauderei vermittelt wird. 
Herrn Gruber, dem warmfühlenden Sohn 
der Stadt Schärding, verdanken wir folgende 
Aufsätze: 
„Seit wann ist Schärding eine Stadt?" 
„Der vermauerte Torbogen". 
„Der verhängnisvolle Schuß". 
„Die drei Kirchen". 
Außerdem brachte der „Sammler" fol 
gendes : 
Gewerbegeschichtliches aus Schärding (mit Bil 
dern, drei Fortsetzungen). 
Die Oberinnviertler, von H- v. Preen. 
Eröffnung des Stadtmuseums. 
Protokoll zur Ausschußsitzung am 15. April 1915. 
Vereinsmitglieder von schmerzlichen Verlusten 
im Kriege betroffen. 
Aufruf der Innviertler Heimatkunde betreffs 
Errichtung eines Kriegsdenkzeichen. 
Straßen-, Gassen- und Häuserverzeichnis von 
Alt-Schärding. 
Der Schloßbrunnen. 
Die Weitzenau. 
Der gnadenreiche Fuß der hlg. Maria. 
Schluß folgt. 
Abonniert das Schärdinger 
Wochenblatt ! 
Herausgeber: Der Museal-Berein Schärding. — Verantwortlicher Redakteur: Joh. Vees, Schärding. 
Druck I. Bees, Schärding.
	        
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