Volltext: Der Sammler 12. Jahrg. 1916 (1916)

12 Jahrs — Keilas» f. „SchSrdi«,»» M«ch»«klatt" — Uovemb»» D-k»mi»e» ISItz 
2) er ^Sammler. 
Mitteilung»« »es N»retne« zur Erhaltung de« Stadtmuseum« und jnv Erhaltung 
de« danliche« Charakter» der Stadt Schärding. 
Anhalt: August Kapsreiter gestorben. — Heldenhain oder Kriegerdenkmal. — Der Innviertler 
Heimatkalender auf das Jahr 19 l7. —- Das Lied vom Inn. — Aus dem Hauptkatalog des 
Stadtmuseums. Zuweisungen im Jahre 1916 (Fortsetzung). 
August Kapsreiter f. 
Gemeinderat August Kapsreiter ist 
zum Leidwesen aller, die üjn gekannt haben, im 
kräftigsten Mannesalter am 26. November von 
dieser Erde abberufen worden. Einem tückischen 
Herzleiden, das in den letzten Jahren immer 
drohender sich meldete, konnte der Verewigte, 
der im 49. Lebensjahre stand, länger nicht 
widerstehen. 
August Kapsreiter war seit dem Bestände 
des Musealoereines dessen Mitglied, und so ivie 
er seiner Vaterstadt in treuer Angehörigkeit mit 
all seinem Denken und Handeln zugetan war, 
so erfreute sich auch der Musealverein seiner 
steten . Bedachtnahme-, Unterstützung und För 
derung. Zahlreiche Gegenstände, die nunmehr 
dem Stadtmuseum angehören, sind Geschenke des 
Verewigten und, wo es galt, für diese heimische 
Schöpfung einzutreten, dort tat er es ni.it vieler 
und vorbehaltloser Ueberzeugung. Der vielsei 
tige Verkehr im Hause und außer demselben, 
den Kapsreiter pflegte, gab ihm mancherlei Ge 
legenheit, besonders zu Beginn der Tätigkeit des 
Musealvereines, unverständige, und mitunter 
unfreundliche Urteile zu zerstreuen. Das hat oft 
gute Folgen gehabt, denn der Mann, der sich 
durch sein tüchtiges Schaffen und durch sein 
persönlich freundliches Benehmen Achtung und 
Freunde zu erwerben wußte, fand auch für 
seine Worte Gehör. 
So war Kapsreiter auch in dieser Hinsicht 
eines der tätigsten Mitglieder unseres Vereines. 
Er hat des letzteren im Leben nie ver 
gessen, auch der Musealverein wird, sr lange der 
selbe besteht, sein Andenken dankbar in Ehren 
halten. 
Kriegerdenkmal oder ßeldenbain! 
In der diesjährigen Hauptversammlung des 
MusealvereinS wurde bei Punkt 5 „Anträge und 
Mitteilungen* eine Entschließung eingebracht, die 
besagt: „Nach einer Aussprache über Errichtung! 
eines Heldenhaines für die im Kriege gefallenen! 
und verstorbenen Söhne der Stadt Schärding, 
wird der Antrag, „der Vereinsausschuß werde 
beauftragt, die vorerwähnte Anregung einer ein 
gehenden Ausarbeitung zu unterziehen*, ein 
stimmig angenommen. 
Die Stadtgemeindevertretung hat bekannt 
lich die bereits gepflogenen Erhebungen wegen 
Errichtung eines „Kriegerdenkmals* seinerzeit zur 
Kenntnis genommen, ebenso hat dieselbe auf Ver 
anlassung des Musealvereins verfügt, daß nebst 
dieser ersten Anregung auch die Errichtung eines 
Heldenhaines in Betracht gezogen werde, und 
i hat die Angelegenheit in beiden Belangen an den 
iMusealverein mit dem Bemerken zurückgeleitet, 
daß die Stadtgemeinde dermalen die Durchführung 
des einen oder des anderen Gedankens als ver 
früht betrachte und daß besonders! will man die 
Errichtung eines Heldenhaines ernstlich ins Auge 
fassen, die Frage erst zu studieren sei. Da zur 
gedachten Zeit auch die Ilmstände für eine Lösung 
der Frage in diesem oder jenem Sinne nicht 
weit genug vorgeschritten erschienen, hat die Stadt 
gemeinde sich ihre Entschlüsse auf eine spätere 
Zeit vorbehalten. 
Nun sind seitdem mehrere Monate 
vorübergegangen, ohne daß Verhältnisse einge 
treten wären, die den Entschluß der Stadt 
gemeinde leichter erscheinen ließen, im Gegenteile 
ist dieselbe eben im Laufe dieser letzten Zeit in 
reichlichster Fülle von notwendigsten Arbeiten 
bedacht worden, sodaß es vollständig erklärt er 
scheint, wenn von dieser allein maßgebenden 
Seite in der Sache nicht weiter gegangen wurde. 
DieS soll und kann jedoch für den Museal 
verein keinen Grund abgeben, daß derselbe 
nicht zur Ausführung der in der eingangs er 
wähnten Entschließung, noch längere Zeit zu 
wartet, den Boden zu bebauen, auf dem das 
eine oder das andere seinerzeit erstehen soll. 
Es wird kaum einem Zweifel begegnen, 
wenn gesagt wird, daß bei eintretendem Frieden 
die Frage, „wie sollen unsere Helden geehrt wer 
den*, eine dringende, ja vielleicht eine brennende 
wird, denn keine Stadt, kein Ort wird seinen 
Nachbmrn im Ausdrucke der größten Dankes 
schuld, die Menschen gegen Menschen haben 
können, zurückbleiben wollen.
	        
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