Volltext: Der Sammler 11. Jahrg. 1915 (1915)

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Mitteilungen des Vereines zur Erhaltung des Stadtmuseums und zur Erhaltung des bau 
lichen Charakters der Stadt Schärding. 
Inhalt: Tätigkeitsbericht des Musealvereins im 10. Vereinsjahre 1914. 
Cätigkeitsbericbt des sHusealvereins im 
10. Uereinsjabre 1914. 
Der Tätigkeitsbericht des Musealvereins für 
das Jahr 1914 schließt sich jenem aus dem Jahre 
1913, in seinen eingängigen Bemerkungen voll-1 
inhaltlich an. Wird im Letzteren darüber Klage 
erhoben, daß das Jahr 1913 durch den Mangel 
an Subventionen sich ausgezeichnet hat und sonst 
mancherlei unfreundliche Vorkommnisse die Tätig 
keit des Vereins nicht zur vollen Befriedigung 
kommen ließen, so trifft dies auch für das Jahr 
1914 zu. Die Staatssubventionen sind ausge 
blieben, wodurch der Verein passiv geworden ist 
und mehrere Jahre werden notwendig sein, um 
die im vorangegangenen Jahre, durch die Wieder 
aufstellung des alten Stadtbrunnens entstandenen 
Rückstände außer Rechnung zu bringen. Aber 
nicht nur in dieser Hinsicht hat der Musealverein 
einen Mißerfolg zu verzeichnen, in Bezug auf 
seine Bestrebungen auf Erhaltung und Entwick 
lung des Stadtbildes kann der Verein trotz eif 
rigen Bemühens auf keinerlei Erfolg hinweisen. 
Man spreche nicht von dem Kriegsjahre, in 
dem derlei Bestrebungen an aktuellem Interesse 
verlieren. Die Beschwerde, die erhoben werden 
muß, hat mit den kriegerischen Ereignissen nicht 
das Mindeste zu tun. Entsprechend den Wei 
sungen durch die letzte im Monat Jänner 1914 
abgehaltene Jahresversammlung, hat der Vereins 
ausschuß keinen Schritt unterlassen, um seine 
Bitten wegen Subventionsgewährung zur Gel 
tung zu bringen, und in wiederholten Eingaben 
an die berufensten Stellen war der Musealverein 
bestrebt, dem Gedanken wegen seinerzeitiger Um 
gestaltung des Brückenplatzes Leben zu geben. 
Die Stadtgemeindevertretung hat sich den An 
trägen des Musealvereins vollständig angeschlossen 
und hat dafür Zeugnis abgelegt, daß es sich hie 
bei nicht um Ideen handelt, die der Liebhaberei 
eines Einzelnen entspringen, sondern sie hat es 
zum Ausdrucke gebracht, daß es den Interessen 
der Stadt dienlich ist, wenn die Anregungen des 
Musealvereins eine Unterstützung und in der 
Folge eine Durchführung erfahren. 
Gestützt auf so maßgebende Zustimmung 
hat sich der Musealverein in Eingaben an das 
k. k. Ministerium für öffentliche Arbeiten, an die 
k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege in 
\ Wien und in verschiedenen Darlegungen und 
Ersuchen um Förderung an die in der Sache 
vor allem zuständige Zentralstelle für Landes- 
konservation gewendet. — Trotz aller Dringlich 
keit ist aber vom Jahresbeginn bis zum Kriegs- 
! beginn im Monate August keine einzige sachliche 
Antwort an den Musaelve'rein gelangt. Von 
seiten der k. k. Bezirkshauptmannschaft sind die 
Subventionsgesuche in der besten Weise befür 
wortet worden. Der Musealverein macht sich 
keine Erwartung, daß unter den jetzigen Verhält 
nissen Subventionen bewilligt werden, oder daß 
der Jnnbrückenbau in Angriff genommen wird, 
und findet sich auch damit ab, - Aber daß auch 
Ausnahmen gemacht werden, geht daraus hervor, 
daß öffentliche Blätter zu berichten wußten, daß 
zur Errichtung eines alten Brunnens am Stadt 
platze in Linz der Betrag von 2000 Kronen als 
Subvention bewilligt wurde. Das Land Ober 
österreich hat in munisizentester Weise für die 
letzten beiden Jahre einen Betrag von 400 Kronen 
überwiesen, wodurch der Musealverein in die 
Lage kam, für verschiedene Arbeiten am Brunnen 
doch einige Abzahlungen zu machen. — Wie die 
Abrechnung sich gestaltet, wird in einem späteren 
Jahresbericht darzutun sein. Im Allgemeinen 
ist nun nach lOjährigem Bestehen die Lage des 
Musealvereins wie folgt: 
Die erste Aufgabe desselben, Errichtung 
eines Stadtmuseums unter Wahrung des aus 
schließlich heimatlichen Charakters, ist erfüllt. 
Die weitere Ausgestaltung und Ergänzung des 
Museums ist ohne Schwierigkeit durchzuführen, 
wenn Platz vorhanden ist. Die zweite Aufgabe 
des Musealvereins, die Erhaltung und Ergänzung 
des Stadtbildes will keine Fortschritte machen, 
hauptsächlich deshalb nicht, weil die Mittel zur 
praktischen Förderung des Gedankens fehlen. 
Nachdem aber die erste Aufgabe gelöst ist, muß 
der Verein in Letztere das Schwergewicht seiner 
Tätigkeit verlegen. Es wäre dies immer ein 
dankbares Arbeitsfeld, vorausgesetzt, daß die Auf 
fassung Geltung behält, daß die reiche Geschichte 
auch im Stadtbilde zum Ausdrucke kommt. Daß 
die sehenswerte altdeutsche Grenzfestung mehr 
bekannt und besucht werde, dazu möchte auch 
der Musealverein beitragen. 
Dem Gedanken, in dieser Absicht tätig zu 
sein, und um ein Beispiel zu erbringen, daß die
	        
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