Volltext: Der Sammler 11. Jahrg. 1915 (1915)

dem Können der 
Schreinermeister; der 
Kupferschmied, der Uhr 
macher, Wachszieher 
und Lebküchner, der 
Färber, Haubenmacher 
und Riemer sowie der 
Zinngießer haben uns 
beachtenswerte An 
denken hinterlassen und 
insbesondere der Letztere 
gemahnt mit den viel 
fältigen Erzeugnissen 
seiner Werkstätte an 
seine einstmalige Be 
deutung und Unentbehr 
lichkeit. 
Das urkundlich älteste 
Gewerbe, das uns seine 
Muster-tücher für Knutfarbeudruck. 
bruar 1616 aufgerichtet worden. Mit demselben 
kam auch das Jnnungssiegel an das Stadt 
museum. Der Altmeister der Färber war zur 
selben Zeit (seit 1594) Thomas G r a n st o r f e r, 
Geschichte auf Perga 
mentblättern erzählt, ist 
das der Schwarz 
färber. Die Jnnungs- 
ladebeherbergtdassorg- 
fältig geschriebene Pro 
tokoll, benannt „Färber 
Register, darinnen zu 
finden alle jungen 
Meister der Stadt und 
auf dem Lande aufge 
nommen, auch alle auf 
gedingte Lehrbub und 
ledige Gesell und Lehr 
knecht ordentlich zu 
finden sind." „Das 
Färberprotokoll," das 
sich im Stadtmuseum 
befindet, ist am 14. Fe- 
Gasthause. Ueber den religiösen Sinn des Volkes 
schreibt von Preen mit klarer Erkenntnis des 
Tatsächlichen, und ebenso über die Politik, für 
die die Leute aber wenig Verständnis haben. 
Die isolierte Lage des Landes und die nicht 
häufige Blutmichung der Bewohner hat viel zur 
Erhaltung des alten Charakters beigetragen. — 
Diese kurzen Auszüge aus der kaum zu über 
bietenden, bilderreichen Abhandlung lassen wohl 
erkennen, daß der, der die Feder führte, nicht 
nur ein hervorragender Kenner, sondern auch 
ein gutgesinnter Freund des Jnnviertlervolkes 
ist. — Die von seiner Meisterhand entstandenen 
Typen, die das Werk zieren, sprechen eine ebenso 
beredte Sprache. 
dem die beiden Häuser am Stein Nr. 92 und 93 
zu eigen waren. Außerdem waren um jene Zeit 
noch Färber: der Färber am Brückl im Aichbüchl 
mit Namen Christian Fo.rmholz, 1618. Auf 
diesem Hause ist das Gewerbe erloschen mit Josef 
Zöttl 1852. Der dritte Färbermeister selbiger 
Zeit mar Christof Winterberger im Aich 
büchl. Das Haus, das er wegen großer Bau 
fälligkeit um 40 Gulden kaufte, ist nach und 
nach die bedeutendste Färberei geworden. Selbe 
steht heute noch im Betriebe. 
In der Zeit von 1790 bis 1876 folgten 
vier Besitzer gleichen Namens Anton König, 
der Sohn immer auf den Vater. Unter ihnen 
ist das stattliche Färberhaus entstanden, das wir 
im Bilde vorführen. Wie sehr die genannten 
Besitzer ihr Handwerk ehrten, geht daraus hervor, 
daß einer derselben in der Fensterumrahmung 
das Jnnungszeichen in erhabener Arbeit an 
bringen ließ. Wir zeigen es auf dem 2. Bilde.
	        
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