Volltext: Der Sammler 9. Jahrg. 1913 (1913)

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werde, nur könne von der Gemeinde angesichts 
der vorjährigen bedeutenden Hochwasserschäden eine 
Beitragsleistung nicht erwartet werden. 
Diese ging nunmehr an den 
Herrn Landes-Konservator in Linz und wird nach 
Begutachtung derselben, Plan und Kostenvoranschlag 
festgestellt, und so wollen wir hoffen, daß nach 
Genehmigung seitens der k. k. Zentralkommission 
auch der Betrag zur Durchführung genehmigt wird. 
Abrechnung über die Uerwendung der Ein 
trittsgelder bei der von Preenscben Bilder- 
ausstellung. 
Besucht wurde die Ausstellung von 128 Per 
sonen, davon waren Zahlende 86. 
Bei dem niederen Eintrittsgeld von 20 Heller, 
beträgt dies 17 Kronen 20 Heller. 
Ausgaben waren: 
Für Fracht von Braunau . X 1.75 
„ Porto nach Ried . . „ 1.08 
Taglöhne „ 1.— 
Beaufsichtigung rc. . . „ 3.37 A. K 7.20 
K 7.20 K 10.— 
An den Musealverein Braunau abgeführt 
IO Kronen. 
Schärding, 28./X. 1913. 
Die M«sealveeei»slettn«g. 
5penden lür das Museum aus der letztenZeit. 
Reichverzierte Wachsreliefarbeiten, die heilige 
Magdalena und den heiligen Josef darstellend. 
In Bilderform eingerahmt, mit sehr zierlichen 
Seiden- und Goldfädeneinlagen und mit Reliquien 
von verschiedenen Heiligen. Geschenk des Herrn 
G. Poindecker. 
Blech-Kerzenleuchter zum schrauben, einfacher 
aber von origineller Art, von Herrn I. P f l i e g l, Hut 
macher. Von demselben ein Heft handschriftlicher 
Aufzeichnungen mit dem Titel „Ueber das Unglück 
der Sladt Schärding." Geschrieben am 8. Okto 
ber 1810. Diese handschriftliche Aufzeichnung 
stammt aus der Familie Schadmeier, vom Hause des 
Herrn Karl Eichinger, welch letzterer dieselbe 
Aufzeichnung besitzt, deren Inhalt im „Sammler" 
bereits veröffentlicht ist. Es ist sehr erfreulich, daß 
nunmehr auch das Museum ein Exemplar dieser 
Ausschreibung besitzt. 
Roch wollen wir der letztgemachten Spende 
des Herrn Jul. Feichtinger erwähnen, ein 
Oblat-Eisen aus dem Jahre 1534, das schon ob 
seines Alters großes Jnseresse in sich schließt, auf 
dessen Beschreibung wir noch näher zurückkommen 
werden. 
Die Reihenfolge der wesenwertesten Spenden 
aus der letzten Zeit ist folgende: 
Nr. 4658. Verschreifeige, ein Anhänger von 
einer Freisenkette stammend, sehr zierlich geschnitzt, 
in Silberfassung. (Geschenk des Herrn Lehrer 
Kaiser.) 
4659. 10 Stück oberösterr. Volkstrachten 
bilder in Korrespondenzkarten-Format. Gemalt von 
Herrn v. Pr een. 
4660. Glasbild, die hl. Maria darstellend. 
Von Franz und Maria Winter st eiger in 
Schulleredt. 
4672. Tonfigürchen, einen bellenden Hund 
darstellend, wurde ausgegraben vom Besitzer des 
Breinbauerngutes in der Gemeinde Taufkirchen an 
der Pram. In der Mitte ist das Figürchen durch 
locht, und war die Durchlochung beim Ausgraben 
mit einem morschen Holz ausgefüllt. Ohne Zweifel 
handelt es sich dabei um eine Weihegabe. Dem 
Aussehen nach ist die Figur mittelalterlicher Kultur. 
(Herr Lehrer Holzinger.) 
4673. Prächtiges Haarbouquett, Bieder 
meierzeit, aus braunen Frauenhaaren. Stammt 
aus der Familie Daubrawa. Geschenk des Herrn 
Oberoffizial I. Daubrawa, Schärding. Das 
Haarbouquet ist Schärdinger Arbeit. 
4674—4676. Kauf- und Erbschafts-Briefe, 
betreffend dem ehemaligen Salzburger Boten Thäte 
Weich, 1789. 
4677. Sehr schön gearbeiteter Grabstein aus 
der Empire-Zeit, 1816, gehörig dem Ehepaar 
Pflanzl, gewes. Besitzer der Strohmühle in 
Allerheiligen. Die Inschrift besagt, daß die Be 
sitzerin im Jahre 1816 beerdigt wurde, deren 
Mann im Jahre 1880. Letzterer hat demnach 
seine Frau um 64 Jahre überlebt. Geschenk des 
Herrn Bürgermeisters Markus H ö l z l. 
4778. 3 Stück Altöttinger Blättchen aus 
dem 18. Jahrhundert. Diese 2 Blättchen waren 
gegen das Einschlagen ober der Haustüre in der 
Mitte des Türstockes nebeneinander im Hofe Nr. 4 
zu Bachschwölln, Gemeinde Taufkirchen an der 
Pram. Solche Blättchen befinden sich auf den 
Betten. (Holzin g er, Taufkirchen.) 
4779/4880. Sehr alte Wirtshaussesseln. 
4782. Anhängemünze aus der Zeit des 
Kurfürsten Max Josef von Bayern. (Hollhut, 
Allerheiligen.) 
4783 — 85. Kleine, bronzierte Gipsfiguren, 
verschiedene Dichter darstellend. (Frau Poin 
decker, Schärding.) 
4787. Christusfigur (Halbfigur), das Brot 
segnend. (Frau Poindecker, Schärding.) 
(Fortsetzung folgt.) 
Herausgeber: Der Museal-Verein Schärding. — Verantwortlicher Redakteur: Joh. Vees, Schärding. 
Druck I. Vees, Schärding.
	        
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