Volltext: Der Sammler 5. Jahrg. 1909 (1909)

2 — 
Granit) in der Kunstwerkstätte des Herrn Markus 
Hölzl ausgeführt. Selbe trägt den bereits be 
kannt gegebenen Text: 
Die Gedenktafel ist über zwei Meter hoch 
und 17 4 Meter breit. Der Doppeladler, der das 
Wappen der Stadt in seinen Krallen hält, ist das 
Symbol der Zusammengehörigkeit der Stadt mit 
Oesterreich, seit den Hoheitswechseln infolge der krieg 
erischen Ereignisse nach den napoleonischen Kriegen. 
Gleichzeitig ist die Durchführung eines dra 
matisch-historischen Gedenkspieles in Vorbereitung, 
das hoffentlich zn einem erfolgreichen Ende geführt 
wird. Vor allem wird Wert darauf gelegt, daß 
die Aufführung durch freundliche Gesinnung für 
die bestehende Absicht von hiesigen Kräften er 
möglicht wird 
Das Stück selbst, das die Geschichte des 
Bombardements mit ihren Folgen zum Gegenstand 
hat, bringt die Ereignisse jener Zeit in möglichster 
Treue und ist von Verehrern der Stadt Schärding 
verfaßt. Hiefür hat Herr Anton Freytag, Regisseur 
des landschaftlichen Theaters in Linz in der entge 
genkommendsten Weise die Szenierung und Revision 
übernommen. 
Dadurch, daß der Stoff zu dem Drama den 
Ueberlieferungen entnommen ist, die heute noch 
Gemeingut eines großen Teiles der Bewohnerschaft 
sind, bekommt die beabsichtigte Darstellung den 
Charakter einer durch und durch heimischen Ge 
schichte, was ja den Hauptzweck derselben bildet. 
Hoffen wir auf ein Gelingen der Gedenk 
feier zur Ehre unserer Stadt. 
Auszeichnung. 
Aus Anlaß des Rücktrittes aus dem aktiven 
Staatsdienste wurde dem Herrn Karl Fischl, 
k. k Oberrechnvngsrate bei der Landes-Regierung 
in Salzburg das Ritterkreuz des Franz Josef- 
Ordens verliehen. 
Herr Oberrechnungsrat Karl Fischl ist ein 
geborner Schärdinger und ein treues Mitglied des 
Musealvereines; letzterer brachte seine Glückwünsche 
zum Ausdrucke. 
vank an die Mitglieder des Uereines! 
Der Ausschuß des Musealvereines sieht sich 
veranlaßt, für die Zusendung und Uebergabe der 
Jahresbeiträge für das Jahr 1909 den besten 
Dank zum Ausdrucke zu bringen, und erlaubt 
sich hieran die Bitte zu knüpfen, der heimatlichen 
Sache auch fürderhin so treu zu bleiben. 
Schärding, im Februar 1909. 
Me Nereinsvorstehirrrg. 
Der Beimalscbutz in den Bezirken Braunau 
und Ried. 
Am 21. November 1908 hat sich in Braunau 
am Inn der Musealverein Alt-Braunau gegründet, 
der dieselben Ziele verfolgt wie unser Verein. Der 
Obmann des Vereines Alt-Braunau, Herr Bezirks 
kommissär Wilhelm P r i n k e. hat in freundlicher 
Weise den Musealverein in Schärding von diesem 
erfreulichen Geschehnisse in Kenntnis gesetzt. 
Gleiches geschah seitens der freien Gesell 
schaft zur Pflege der Orts- und Heimaiskunde 
der Stadt Ried, welche sich am 20. Jänner ver 
einigte und den Herrn Gymnasialdirektor Dr. 
T h a l m a y e r zum Obmanne und den Ge 
schichtsprofessor Hochwürden Herrn Dr. Franz 
Berger zum Schriftführer erwählten. 
Die beiden Vereinigungen in Ried und 
Braunau erfreuen sich einer großen Mitgliederzahl 
und, was besonders vom Werte ist, es sind die 
Namen jener nicht wenige, welche mit Begeisterung 
für die übernommene Aufgabe eintreten und für 
dieselbe tätig sind. 
In den Zuschriften wird der Anschauung 
Raum gegeben, daß eine enge Fühlungnahme der 
drei bestehenden gleichartigen Vereinigungen sehr 
wünschenswert wäre, nachdem dieselben die gleichen 
Ziele verfolgen. 
Der Musealverein in Schärding, der voll 
kommen auf dem gleichen Standpunkte steht, hat 
dies in seinen Begrüßungsschreiben an die Ver 
einigungen in Ried und Braunau mit allem 
Nachdrucke betont. 
tracbtenfest in taufkircben. 
Der Jubiläumsfestzug in Wien am 12. Juni 
1908 sucht in der Geschichte seinesgleichen. Denk 
würdig, erhaben, ergreifend waren die farbenpräch 
tigen Bilder, die im Fluge an den Augen der Zu 
schauer vorbeizogen. Mit freudigem Stolze blickte 
unser greiser Monarch auf die Bilder längst ver 
gangener Tage, die Heldentat um Heldentat seiner 
Ahnen entrollten und sich zum Triumpfzuge seines 
erhabenen Geschlechtes gestalteten und mit Tränen 
der Rührung in den Augen sah unser geliebter 
Kaiser und Landesvater auf seine Völker, die aus 
Nord und Süd, Oft und West herbeigeströmt 
waren, um ihm in volkstümlicher Weise ihre Hul 
digung darzubringen. Und tausend und aber 
tausend Menschen waren tief ergriffen und werden 
des Tages nie vergessen. Wäre es doch möglich, 
die flüchtige Stunde festzuhalten, um allen Volks 
freunden ein Stück heimischen Lebens, heimischer 
Sitten und Gebräuche vor das Auge zu führen 
und so ihr nationales Gefühl zu heben und zu 
stärken. Dieser Wunsch stie g in mancher Seele 
auf. Und beseelt von wahrer Liebe zur Heimats 
scholle, verwirkten einige Männer das Wort 
zur Tat.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.