Volltext: Der Sammler 1. Jahrg. 1905 (1905)

Ur. 2. 
Beilage znm „Schärdingee Machenblatt". 
Marz 1905. 
Dei- Rammler. 
Mitteilungen des Vereines zur Erhaltung des Stadtmuseums und zur Erhaltung des bau 
lichen Charakters der Stadt Schärding. 
Inhalt: Johann Lamprecht. — Der Anfang. — Bericht über die erste Zusammenkunft behufs 
Errichtung einer städt. Sammlung. Zweitens: Besprechung des Arbeitskomites. — 
Erzählung: Französische Einfälle 1799, 1805 und 1809. 
Johann Lamprecht. 
Es folgte die Skizze einer Geschichte des | Ein Buch, das jeder Denkende mit der 
Bistums Linz bis • zur Reformationszeit, 1862.1 größten Wertschätzung zur Hand nimmt. Nebst 
Ein Verzeichnis verschiedener aus Schärding ent 
sprossener Männer. 1863 überraschte Lamprecht 
mit einemSammelwerke„Historisch-Topographische 
Matrikel oder gerichtliches, Ortsverzeichnis des 
Landes Ob der Enns. Als Erläuterung zur 
Karte des Landes Ob der Enns in seiner Gestalt 
vom 8. bis 14. Jahrhundert. Es enthält die 
geschichtliche Entstehung von 1200 Ortsnamen. 
Das Museum Franziscum Carolinum in Linz 
besitzt von Lamprecht verschiedene Zeichnungen 
und Situations- Pläne, nebst der Abhandlung 
Archeologische Streifzüge zu verschiedenen im Inn 
und Hausruckkreis befindlichen Umwallungsorten 
Für unsere Stadt überaus wertvoll und für 
verschiedene andere Städte vorbildlich ist das 
urkundliche Häuser - Verzeichnis der Stadt 
Schärding mit ihren Besitzern und darauf haften 
den Gewerben, Beschäftigungen und Gerechtsamen 
von 1620 bis 1862 gewesen. . 
diesem, Matriculum civium. Das Bürgerbuch der 
Stadt Schärding angefangen vom Jahre 1521 
bis 1865. 1867 übergab Lamprecht der Stadt 
Schärding eine biographische Vkizze des zu 
Schärding geborenen als vaterländischer Dichter 
berühmt gewordenen k. k. HofratesMichael Denis. 
Des weiteren erschienen folgende Abhand 
lungen : Notizen über die Entstehung der Kirchen 
und Kirchen-Patrocinien im Lande Oberösterreich, 
die Pfarreien des Dekanates Gmunden, das Mar- 
tyriologium der KirchenpatroneOberösterreichs, der 
hl. Wolfgang Bischof, und Bekenner und das 
einstige Kloster Pupping in der Pfarre Hartkirchen 
in Oberösterreich, Statistische und geschichtliche No 
tizen über den Ort uud Gemeide-Bezirk Andorf 
in Oberösterreich, Beschreibung des Ortes Raab 
und Umgebung, Kurz gefaßte Geschichte der Graf 
schaft Neuburg am Inn und Wernstein. 
Festschrift zur Feier des 600 jährigen Ber- 
Tranrösische Einfälle 1799, 1805 und 1809. 
(Abschrift.) 
Aus der Hauschronik des Pfarrhofes in Brunnental. 
I II. Pfarrer Jofef Istdor Kaltenegger. 
Aus dem o.-ö., 1784 den 12. Mai aufgehobenen 
Stifte can. S. Reg. Augustin in Suden. 
1. Fortsetzung. 
Oesterreich arbeitete daher iin Stillen, 
seine noch übrigen Kräfte zu sammeln, um das 
Verlorene wieder zu erringen. Es rechnete auf 
den Beistand der deutschen Fürsten und mochte 
wohl glauben, nach geendigten Kriege seine zu 
Grund gerichteten Finanzen wieder herzustellen 
und das in Umlauf gebrachte Papiergeld (welches 
, sich auf fünfzehnhundert Millionen Gulden be- 
l lief) gar bald wieder in Silber zu verwandeln; 
lwenn cs teils die Reichsfürsten zum Mitleiden 
kseiner Staatsschulden würde bewogen haben. 
^Allein er nahm nicht immer die zweckmäßigsten 
Maßregeln, denn als Preußen und Rußland 
wider Frankreich kämpften, hielt Oesterreich sich 
so stille, als ob es den ewigen Frieden be 
haupten wollte, und Alles was geschah bestand 
darin, daß man bis Ende des Krieges mit einem 
Kordon die Gränzen Böhmens besetzte. 
Kaum war nach geschlossenen Frieden 
zwischen Frankreich, Rußland und Preußen ein 
Jahr verflossen, machte Oesterreich die fürchter 
lichsten Anstalten auf einen neuen Krieg, ohne 
außer England einen einzigen sicheren Verbün 
deten zu haben. Es vertraute auf seine obschon 
durch so viele unglückliche Kriege herabgesunkene 
Macht um so zuversichtlicher, da Frankreich mit 
Spanien noch alle Hände voll zu thun hatte. 
Die Armeen wurden nicht nur nicht eingeschränkt, 
sondern auch ungeachtet des drückendsten Geld 
mangels nur noch mehr vergrößert und zu allem 
Ueberflusse errichtete man noch eine sogenannte 
Landwehr, wozu alles was Waffen tragen 
konnnte, aufgeboten und an Sonn- und Feyer- 
tagen in Waffen geübt werden mußte, wodurch 
dann freilich wohl die Zahl der Waffenträger 
auf neunhunderttausend Mann anwuchs. 
Bei dieser ungeheueren Anstrengung der 
Streitkräfte mußte Europa zittern und besonders
	        
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