Volltext: Der Sammler 1. Jahrg. 1905 (1905)

Herausgeber: D e Museal-Gesellschaft Schärding. — Verantwortlicher Redacteur: Joh. Be es. Schärding. 
Druck I. Vees, Schärding. 
40 — 
Schwert in der Haud den am Boden liegende» 
Muselmann schlägt. >2. Eine gesamte Karte von 
Europa zeigt folgende Aufschrift: Nova et acu- 
rata divisa in regna et regiones praecipuas 
„Europae“ descriptio Von den beiden unteren 
Engeln reichen nach abwärts grüne Kränze, die 
das mythologische der Entführung der Europa m 
vollendeter Schönheit darstellt. 13 Totius Ein 
minis Rheni (der ganze Rheinfluß). Novissima 
descriptia ex officina. F. de Witte. Die Karte 
ist in zwei Hälften geteilt. Das Schild bewacht 
ein deutscher Krieger, der das Schwert aus der 
Scheide zieht. Ihm gegenüber hält eine Bachantin 
eine Weintraube, oben sitzt ein kleiner Knabe, der 
Obst aus einem Füllhorn schüttet. In der Mitte 
oben ein auswärts strebender Engel, der aus. einer 
Posaune bläst und eine Posaune in der Hand 
hält. 14. Große Karte 62 : 48. Mit zwei 
schönen Titelbildern. Links oben das Schild, ge 
tragen von 6 Engeln. Novissima ae präceteris 
allius acuratissima Regeiet insula Hiberniae 
(Irland). Unten in der Ecke rechts entsteigen dem 
Meere Tritonen in Form von schönen Engel- 
knaben. Der eine stößt ins Horn, der andere 
führt die Leier, ein dritter reicht einem vierten am 
Lande befindlichen die Hand. Dieser häll in der 
Hand ein Füllhorn, während die beiden oben 
stehenden Engel den Schild bekränzen. Am 
Unterbaue auf dem das Landeswappen gestellt ist, 
sind die Zeichenerklärungen. 15. Die Karlen von 
den vereinigten Königreichen England, Schottland 
und Irland. Im oberen Titel liest eine weibliche 
Gestalt mit dem Blick des Erstaunens die Aus 
schreibung. Zahlreiche Engel umschweben diese 
Gestalt; Engel, die in Gruppen geteilt sind, tragen 
die Wappen der drei Länder. Unten ist eine 
allegorische Darstellung. Das Gesamtwappen 
Großbritanniens, das von einem Löwen und einem 
Einhorn gehalten wird. Zwei Knaben schauen er 
schreckt zu den grimmigen Tieren auf. Rückwärts 
gewahrt man die Historia, darüber ein in der 
Luft schwebender Engel. 16. Mit dieser Karte 
hat jedenfalls eine Gesamlneuausgabe begonnen, 
und es wird ein Irrtum sein, wenn die nun fol 
genden, aus der Offizin de Witt stammenden 
Karten dem jüngeren Künstler zugewiesen wurden. 
Diese Karte trägt nämlich neben dem Titelbilde 
ein Widmungsbild. Das Titelbild besagt: Novis 
sima et aenratissima Provinciarum Gerrnaniae 
inferiora Tabula Großgedruckt folgt dann 
„Ex officina Frederich de Witte“. Letzteres 
ist auch auf einem hervortretenden Bande zu lesen, 
was bei anderen Karten nicht der Fall ist. Zahl 
reiche Figuren umgeben das Titelblalt, die Sinn 
bilder der Kraft, der Fruchtbarkeit und auch die 
geistigen Potenz ist angedeutet durch eine Eule. 
Das Widmungsbild ist eine langgezogene Tafel, 
die von zwei Figuren getragen wird. Es sind 
auf dieser Tafel die Zeichenerklärungen ersichtlich. 
Oben tront der kampfbereite holländische Löwe mit 
dem Schwerte, unten endet das Schild in einer 
reichverzierten Blumenguirlande, das ein sehr 
schönes Wappen trägt. 
(Fortsetzung folgt.) 
Zahl der beschriebenen Gegenstände 779. 
Scheerding verstorbenen Kammerdiener Roth 
schilds gelesen werden soll, sodaß nur die 
Summe von . . 445 fl. CM. W. W. 
zu dem eigentlichen Zwecke 
verbleibt. Ueberdies wurde 
mit hoher Regierungs-Be 
willigung vom 5. Februar 
1838 Z.36 l 8 dasderPfarr- 
kirche Scheerding gehörige 
HauS dir. 93 in Scheer 
ding um die Summe von 186 fl. „ 
verkauft, welche gleichfalls 
zu diesemZwecke verwendet 
werden könnte. 
Endlich könnte die einzige 
hiesige Glocke im beyläu 
figen Gewichte von 7 Zent 
ner eingeschmolzen wer 
den, wofür per Zentner 
ungefähr 50 fl. CM. ab 
gerechnet wurden, sonach 
für 6 Zentner . . 350 fl „ 
Der ganze disponible Be 
trag beträgt sonach . 981 fl. „ 
und es zeigt sich daher mit Rücksicht auf 
obigen gewiß billigen Kostenüberschlag der nahm 
hafte Abgang von 6089 fl. 50 kr. CM. W. W. 
Gerne würde auch hier die Gemeinde ihr 
Möglichstes thun, allein sie ist es nicht mehr 
im Stande; die bereits geleisteten Beyträge zur 
Herstellung der Kirche, der große Passivstand 
des Communalvermögens, der Mangel an dis 
poniblen Kirchenvermögen und der Umstand, daß 
auch die Gemeindelasten hier schon an sich sehr 
bedeutende sind, machen die Unmöglichkeit 
weiterer Beiträge klar ersichtlich. 
(Fortsetzung folgt.) 
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