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getan ist, daß cs nunmehr Aufgabe d^r Gesell-^
schast sei, wenn möglich jene Grabdenkmäler zu
rückzugewinnen, welche in der Stadt und llm-
bung meist als Pflastersteine angetroffen werden
Die k. f. Zenlralkammission wird um Unterstützung
dieser Absicht gebeten.
Ferners wird gebeten, daß auch die vor den
Kirchentüren liegenden großen Grabplatten in die
Sicherung einbezogen werden, und daß die Durch
führung all dieser Arbeiten eine rasche und fach
gemäße Erledigung finden möge.
Erhebungen.
Bon befreundeter Seite wurde mitgeteilt,
daß aus dem Besitze der Familie Schüdl in
Braunau seinerzeit ein Oelporträt eines franzö
sischen Generals, der zur Invasionszeit in Braunail
war, dem Museum in Linz übergeben wurde.
Der General verehrte sein Porträt der ge
nannten Familie in Anerkennung der ausgezeich
neten Aufnahme, die er dort gefunden und ge
nossen hat.
In der Vermutung, daß es sich um einen
französischen Heerführer handeln könnte, der auch
in unserer Stadtgeschichte eine Rolle gespielt hat,
wandte sich das Arbeitskomite an die Musealver
waltung mit dem Ersuchen um Bekanntgabe,
welche Bewandtnis es mit dem fraglichen Bilde
habe, und um Zufertigung eines photographischen
Abdruckes desselben. Gleichzeitig wurde um Mit
teilung ersucht, ob sich im Museum nicht vielleicht
auch die Bilder des Marschalls Massena und
General del Grand befinden, deren Kommando für
Schärding so verhängnisvoll wurde.
Die letztgenannten Porträts sind in Linz
nicht vorhanden, und wurde die Gesellschaft
diesbezüglich an die k. k. Hofbibliothek verwiesen,
die über eine enorme Porträtsammlung verfügt.
Ein diesbeznglches Ersuchen ist bereits an
dieselbe abgegangen und hat dasselbe volle Be
rücksichtigung gefunden. Die Nachforschungen
dauern fort. Die Photographie des in Linz be
findlichen Gemäldes kam umgehend. Selbe ist
sehr interessant. Sie stellt einen bartlosen Mann
dar in den jüngeren Jahren, der die hohe gold
gestickte Generalsuniform aus der Kaiserzeit und
2 Orden trägt. Den Namen des Generals konnte
man aber bisnun nicht feststellen.
Zfr
Zuschriften
an das Arbeits - Konnte.
Herr Hugo Ritter von Hebenstreit, k k. Statt
haltereirat, ehemals Bezirkshauptmann in Schär
ding schreibt: Besten Dank für die freundliche
Mitteilung. Sehr erfreut über die geschilderten
Erfolge der Gesellschaft zur Schaffung einer
Sammlung und zur Erhaltung des baulichen
Charakters der Stadt Schärding halte ich den
letzteren Zweck für den wesentlicheren und dank
barsten Alte kleine Städte schaffen keine be
merkenswerten Neubauten und passen auch
solche nicht zum Gewände alter Zeit. Die kon
sequente Erhaltung des bestehenden alten Cha
rakters aber liegt in der Macht des Willeils
und der vorhandenen Mittel, ist ein Gebot des
guten Geschmackes und bildet eine Freude für
das Auge, dessen Blick in nnsercr Zeit leider
vielfach durch Mietkasernenbauten und unver
ständige Neuerungen getrübt wird.
Herr Dr. Hans Zöttl, k. k. Landesgerichtsrat in
Eferding und Präsident des Stelzhamerbundes
begrüßt freudigst seine liebe Vaterstadt und das
in ihr neugeborne schöne Unternehmen und
wünscht sich, auch demselben nützlich machen zu
können, da ihm die Heimatstätte weiland seiner
Mutter sehr am Herzen liegt.
Zuwendungen.
Der Sammler Nr. 6 beginnt bei Aufzäh
lung der beschriebenen Gegenstände statt mit 25
mit 26, aus dem Grunde, weil im Sammler
Nr. 1 zweimal die Zahl 3 aufscheint, lvonach diese
Korrektur notwendig ist.
26 2 Stück Kanonenkugeln, Bollge-
schosse, 10-Pfünder, welche während der Be
schießung der Stadt am 26. April 1809 in das
Geburtshaus des Dichters Michael Denis (Eigen
tümer anno 1809 I. Meister, Lohnkutscher und
Gastwirt) fielen. Geschenk des Herrn Franz
Reiß.
27. Diplom des k. k. Lyzeums in Linz,
Oberösterreich vom Jahre 1868. Gut erhaltenes
Wachssieget. Unterschrift des Protomcdikus Dr.
Meisinger.
29 Innnngschild dev Käcker;«r»ft
in Schärding. Das Zinnschild besteht aus drei
Teilen, die ausgespannt eine Höhe von 70 Zenti
meter und eine Breite von 35 Zentimeter aus
weisen. Der obere Teil, das eigentliche Schild,
zeigt aus freierem Grunde von einem Eichenkranze
umgeben links eine Doppelsemmel, in der Mitte
eine Bretzen und rechts einen Wecken. Darunter
die Jahrzahl 1810 Oben läuft das Schild in
eine Krone zusammen, unten zeigen die gebun
denen Enden des Eichenstranges einen Blumen
strauß in sehr reiner Zeichnung. Rechts und
links ist das Schild von zwei aufwärts stehenden
Löwen gehalten. In dem Ansätze unten ist zu