Volltext: Der Sammler 1. Jahrg. 1905 (1905)

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Zuschriften 
an das Arbeits - Konnte. 
Herr k. k. Regierungsrat, Ehrenmitglied und Vor- 
' standstellvertreter der Gesellschaft für Salzburger 
Landeskunde Friedrich Pirkmayer in Salzburg 
schreibt: „Ich kann aufrichtig versichern, daß 
Ihr Beginnen, ein heimisches Museum zu grün 
den und den baulichen Charakter unserer ge 
meinsamen Vaterstadt zu wahren und zu 
schützen, mein lebhaftestes Interesse und meinen 
größten Beifall erregt, weshalb ich gerne bereit 
bin, dieses Unternehmen nach meinen schwachen 
Kräften zu unterstützen, indem ich meinen Bei 
tritt zu dem jungen schönen Verein erkläre. 
Gleichzeitig widmet Herr Regierungsrat Pirk 
mayer ein von demselben verfaßtes Werk be 
titelt: Notizen zur Bau und Kunstgeschichte 
Salzburg 1903". 
Herr Karl Fischl, k. k. Obexrechnungsrat und 
Vorstand des Rechnungsdepartements der k. k. 
Finanzdirektion in Salzburg antwortet auf die 
ergangene Einladung: „Indem ich das ge 
schätzte Schreiben vom 15. d. M. bestätige und 
für die Einladung zum Beitritte in die Gesell 
schaft danke, beehre nur mitzuteilen, daß ich die 
sem Unternehmen meiner schönen und ehrwür 
digen Vaterstadt gerne beitrete." 
Hochwürden Herr Professor Dr. Franz Berger 
aus Linz, der Biograph Lamprechts äußert sich 
in einem Schreiben: „Besonders erfreut mich 
der rege historische Sinn, der sich in Schärding 
geltend gemacht hat. Zur Weckung der Hei 
matsliebe zu dieser schönen Tätigkeit ist vom 
Herzen zu gratulieren. Möge bald ein Schär- 
dinger Museum entstehen. Freue mich dessen, 
da ich ja auch ein Innviertler bin. 
Erhebungen. 
Seitens des Arbeitsausschusses wurde ein 
türkischer Säbel (Geschenk des Herrn Julius Feich- 
tinger) an das Museum Franziskum Karolinum 
in Linz mit dem Ersuchen um genauere Bestim 
mung eingesandt, worauf in freundlicher Weise 
unter Z. 201/05 folgendes hieher berichtet wurde: 
„Der fragliche Sabel, der uns zur Beur 
teilung zugesandt wurde, besteht aus zwei nicht 
zusammengehörigen Stücken. Die Klinge ist 
anderer Provenienz als der Griff. Letzterer ist 
eine deutsche Arbeit aus der Zeit der Kaiserin 
Maria Theresia (1750). Das Stichblatt zeigt 
ein deutsches Rokoko-Ornament, die kurze Pa 
rierstange schließt mit einem stilisierten Adler- 
kopf. Die Klinge kann ebensogut orientalischer 
wie ungarischen Herkommens sein. Für die 
letzte Annahme spricht der Kopf im Halbmonde 
und die schwache Krümmung der Klinge. Die 
eingeschnittenen Schriftzeichen sind arabisch und 
und wahrscheinlich der Anfang eines Koran 
spruches". 
* * 
4- 
Mittlerweile ist neuerlich ein breites tür 
kisches Schwert mit Sprüchen durch Herrn Rach 
bauer, Privat in Schärding, der Sammlung zum 
Geschenk geworden. 
4- * 
4- 
Ferners erhielt die Sammlung ein sehr ge 
lungenes Oelporträt Martin Luthers von Herrn 
Alois Fischer, Tischlermeister in Schärding über 
stellt, über dessen Provenienz beim Germanischen 
Museum in Nürnberg angefragt wurde. 
Leider mit negativem Resultate. Unterm 
18. Mürz d. I. wird von der Direktion mit 
geteilt : 
„Wir bedauern, Ihnen über die Prove 
nienz des Lutherbildes keine Auskunft geben zu 
können und senden Ihnen daher die freundlichst 
übermittelte Photographie zurück. Soweit sich 
aus der Reproduktion etwas schließen läßl, 
handelt es sich um eine späte Arbeit. 
Herold, I. Direktor". 
4- 4- 
* 
Des weiteren wurde versucht in Erfahrung 
zu bringen, wo sich ein Bild des früheren Stadt- 
bürgermeisters Josef Kirchbök vorfinden könnte — 
auch vergeblich. 
"a-V 
Zuwendungen. 
21. Kinderlehre« oder leicht begreifliche 
Auslegungen über den ganzen römisch-katholischen 
Katechismus. 6. Auflage. Von U. P. Marco 
Eschenloher, Can. Reg. S. Augustini zum h. Creutz 
in Augspurg. Verlegts Frantz Anton Prötter, 
Cathol. Buchhändler, Drucks von Antoni Maxi 
milian Heiß, katth. Buchdrucker 1732. Mil einem 
Titelbilde und 403 Seiten nebst Index. Zwei 
alte gedruckte Gesänge vor der Predigt sind in 
liegend. Aus der abgerissenen ersten Seite steht: 
ex libris Joachimi Die . . . Ordinari Fffer- 
ding. Am Deckel innen steht: Nur zugehörig 
Joses Hirn, Miller in Oberhaybach 181t. Ge 
schenk des Herrn Andorfer. 
22. Grast cs Martyrologiirm «nd £c- 
gendenbnch. Format 32 : 20. >084 Seilen 
enthalten. Leider fehlen die anfänglichen elf 
Seiten und zum Schluffe der größte Teil des 
Index. Mit einzelnen Holzschnitten. Nach Druck 
und Schreibweise 17. Jahrhundert. Der Einband 
ist Leder mit Holzdeckeln. Die einstmals vorhan 
den gewesenen Schließen fehlen. Geschenk des 
Herrn Andorfer.
	        
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