Volltext: Die Abenteuer des Dandy-Hunnen [37]

Bundesgenossen zu begrüßen, prickelt mir in allen 
Fingern. Doch ich beherrsche mich. Der Bundesgenosse 
würde allzu erstaunt sein. 
Nachdem ich mich gelabt habe, klopfe ich an den 
Schalter und nehme mir eine Fahrkarte. Ich muß 
erreichen, daß, wenn die Jagd nach mir beginnt, meine 
Verfolger glauben, ich sei in andrer Richtung ge 
flohen. Deshalb löse ich hier eine Karte bis Lodi. Es 
sieht dann so aus, als wolle ich nordwärts über die 
Alpen. Jedoch ich werde schon in Piacenza aussteigen 
und eine Karte nach Turin lösen. Zweite Täuschung 
der Gendarmerie. Denn meine Absicht ist, in Tortona 
den Zug zu wechseln und nach Genua zu fahren. 
Bis Piacenza ist mein Reisebegleiter im mäßig er 
leuchteten Waggon ein Jnfanterieoffizier. Entschieden, 
ich habe Glück mit solchen Begegnungen. Und dies 
mal sogar ein Spezialglück; denn mein neuer Kupee- 
genosse zählt zu den Leuten, die in der Eisenbahn un 
bedingt Gespräche führen müsse». Er überzeugt sich, 
daß im Netz über mir kein Koffer liegt, er mustert 
meine Beinkleider, meine Hände, er fragt mich, ob mir 
nicht kalt sei. Um seinen Wissensdurst zu hemmen, 
stelle ich mich schlafend. Es hilft nichts. Der Mann 
fragt und fragt. Ein Sturzbach von Fragen, und ich 
muß ihm Antwort geben. Als ich Turin mein Reise 
ziel nenne, verblüfft er mich mit der Mutmaßung, ich 
wünsche wohl in die dortige Militärakademie einzu 
treten. Wie er auf diese Idee kommt, ist mir, da ich 
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