Volltext: Die Abenteuer des Dandy-Hunnen [37]

der Bühne. Sie schwenkt den Union Jack und grölt 
mit schriller Stimme das Tipperary-Lied: „lt's a long 
way to Tipperary, it’s a long way to go," das bange 
Heimwehlied des irischen Soldaten, der fort wollte 
von Piccadilly und Leicester Square, und der nun 
schon zwei Jahre draußen ist für England. Und das 
Publikum von Whitechapel johlt mit, ganz wie in den 
Tingeltangeln des Westend, in „Alhambra", „Hippo 
drome", „Coliseum", die Herren und Damen der gut 
gekleideten Gesellschaft. 
Ich war auch in den Hafenkneipen der St. George 
Street, bei den London Docks, um die auszuhorchen, 
zu denen ich vor meiner Flucht wollte. Chinesen, Inder, 
Nigger und Malaien hockten unter den blakenden 
Lampen beisammen. Jetzt waren sie in noch größerer 
Zahl da als sonst. Es gibt auf den englischen Trans 
portdampfern fast nur noch Farbige; Weiße aus den 
Kolonien sind kaum noch zu finden. Das alles macht 
der verdammte U-Boot-Krieg. Die Chinesen waren 
meist Opiumschmuggler und gehörten zu einer großen 
Schleichhändlerorganisation. Sie erzählten in ihrem 
Pidgeon-Englisch viel über den Krieg und die „foggy 
Germans", die „einfältigen Deutschen". Die Farbigen 
hatten ihren Spaß daran, mit gluckerndem Lachen und 
teuflischen Grimassen die Angst der Engländer vor der 
deutschen Seepest nachzuäffen. In Zukunft wird der 
„coloureck man" vor dem Weißen geringeren Respekt 
haben als einst; das ist sicher. 
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