Durch den Stacheldraht
in die Straßen Londons
/Seit ich irr Nerv Scotland Aard verhaftet worden
^°---/rvar, hatte ich unablässig meinen Fluchtplan ge
hegt. Nur um seinetwillen war ich, statt mich als Offi
zier der kaiserlichen und königlichen Marine zu melden,
hier unter Zivilgefangenen. Sie werden weitaus
glimpflicher als Militärgefangene bewacht. Denn im
Monat kommt auf fünftausend Zivilinternierte nur
ein Fluchtversuch; und das hat seine tiefen Gründe.
Da die meisten von ihnen Jahre in England gelebt
und ihre Familie oder Freunde und Bekannte dort
haben, fürchten sie, nicht mit Unrecht, ihre Angehörigen,
die in Freiheit belassen wurden, durch ihre Flucht zu
schädigen. Zudem drohen dem wieder eingebrachten
Flüchtling des Zivilsiandes drakonische Strafen. Er
wird wie ein gemeiner Verbrecher behandelt. Diese
Bindungen haben zur Folge, daß einem, der zur
Flucht entschlossen ist, das Ausbrechen aus einem Zivil
lager leichter gelingen mag.
Eines der Projekte, die bei Tag und bei Nacht in
meinem Kopfe spukten, war: mit einem Aeroplan zu
fliehen. Westlich von Woodgreen ist der Flugplatz
Hendon. Da, wo an einem Stausee die Londoner
Angler sich ergötzten, die Kinder sich im Gras tum
melten und die Liebespaare mit vertauschten Hüten,
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