Volltext: Mitteilungen des Oberösterreichischen Landesarchivs 22. Band (Bd. 22 / 2011)

Cornelia Sulzbacher ADOLF EIGL – LANDESHAUPTMANN VON OBERÖSTERREICH Josef Ratzenböck, Erwin Wenzl, Heinrich Gleißner und Adolf Eigl – sie alle waren in der Zweiten Republik Landeshauptmänner von Oberösterreich. Während allerdings die ersten drei den meisten Oberösterreicherinnen und Oberösterreichern ein Begriff sind, ist Adolf Eigl heute weitgehend verges- sen. Die Gründe dafür sind vielfältig: seine kurze Amtszeit von Mai bis Au- gust 1945, die ungewöhnliche Art seiner Einsetzung, aber auch die umstritte- ne Absetzung durch die amerikanische Militärregierung, schließlich wohl auch die von viel Verdrängung geprägte „Political Correctness“ der Nach- kriegsjahrzehnte. Wer war diese vielschichtige Persönlichkeit der oberöster- reichischen Zeitgeschichte? Eigls Laufbahn von der Monarchie bis zur Ersten Republik Adolf Karl Laurenz Eigl, geboren am 14. Februar 1883 in St. Pölten als Sohn von Adolf und Anna Eigl (geborene Hammernik), entstammte einer Ju- ristenfamilie. Sein Großvater, Karl Eigl, war Landesgerichtsrat, sein Vater Senats- und Landesgerichtspräsident. Laut Eigls eigenen Angaben wanderte die Familie seiner Mutter aus Südböhmen ins Waldviertel zu. Nach der Volksschule besuchte Eigl seit 1895 das k. k. Staatsgymnasium in Linz und bestand die Matura 1902 mit Auszeichnung. Anschließend studierte er in Wien und ein Semester in Heidelberg Rechts- und Staatswissenschaften, legte die rechtshistorische Staatsprüfung 1904, die judizielle Staatsprüfung 1906, die staatswissenschaftliche Staatsprüfung 1907 ab und promovierte am 17. Mai 1912.1 Auf sein Ansuchen um Aufnahme in die „Konzeptspraxis bei den k. k. poli- tischen Behörden in Oberösterreich“ von Jänner 1907 wurde er zuerst dem 1 Oberösterreichisches Landesarchiv (OÖLA), oö. Landesregierung (L. Reg.) Personalak- ten, Sch. 35, Zl. 665, Dr. Adolf Eigl, Lebenslauf (16.5.1938); Abschriften der Staatsprüfungs- zeugnisse (11.3.1940); Heiratsurkunde (19.12.1946); Personalbogen; Fragebogen (1939). OÖLA, Landesregierung 1926-1939, MF 301, Zl. A 3470/1939, Lebenslauf. Bundesarchiv Berlin (BA Berlin), Reichsministerium des Innern, R 1501/206011, Personalakt Dr. Adolf Eigl, Lebenslauf. Harry Slapnicka, Oberösterreich – die politische Führungsschicht ab 1945 (Beiträge zur Zeitgeschichte Oberösterreichs 12, Linz 1989) 52.
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