Volltext: Der Naturselbstdruck in seiner Anwendung auf die Gefäßpflanzen des österreichischen Kaiserstaates mit besonderer Berücksichtigung der Nervation in den Flächenorganen der Pflanzen ; mit 500 Folio-Tafeln [Textbd.] ([Textbd.])

POLYPODIACEAE. 
POLYPODIUM VULGARE LIyx 
Tab. 7. Fiz.1— 3 
Laub im Umriss schmal länglich oder ei-lanzettlich, zugespitzt, an der Basis 1-—2" breit und 
m Allgemeinen dreimal so lang als breit, einfach fiedertheilig, kahl. Fiederzipfel lànglieh oder 
ineal lanzettlich, fast ganzrandig oder besonders an der Spitze klein und entfernt gesägt, 
vechselständig. Textur ziemlich derb. Nervation der Fiederzipfel: Primärnerv deutlich ausge- 
;prochen, vorzüglich an kleinen Exemplaren stark hin und her gebogen und geschlängelt, unter 
jjnem Winkel von 30? aus der Spindel hervortretend, aber bald nach seinem Ursprung unter 
Hel stumpfern Winkeln von 60—7 0° gegen die Spitze des Zipfels verlaufend. Secundürnerven 
inter Winkeln von 45" entspringend, fem, genáühert, jederseits in der Zahl von 10 —15 vor- 
handen; Tertiirnerven von der Stärke der Seeundürnerven, aus diesen bogig, beilitufig unter 
Winkeln von 10— 15? hervortretend , wechselstándig, an der Seite gegen den Primirnerv meist 
zwei; der untere kurz, in der Mitte zwischen dem Laubrande und dem Primürnerv endigend; 
mn der enteegengesetzten Seite aber einzeln oder zu zweien, sodann ungleich lang bis gegen den 
Pand des Laubes verlaufend, und hier wie überhaupt sümmtliche Nerven kolbig vordickt 
ndigend. 
Die Fiederzipfel sind üfter an der Dasis oben geührt, wobei zugleich aus der Spindel mehrere Secundiür- 
and Tertiürnerven entspringen. Del grüssern Exemplaren tritt überhaupt die Zühnung des Laubrandes deut- 
icher hervor. 
Dieser Farn zeichnet sieh vor allen übrigen einheimischen Arten durch die kurzen, untersten Tertiär- 
ıerven aus, welche hier in der Mitte der Laubfläche endigen, während sie sonst durchgehends randläufig oder 
nahezu randläufig sind. 
Von den abgedruckten Exemplaren stammen Fig. 1 und 2 aus der Flora von Iglau, Fig. 3 aus den Vor- 
ılpen von Unter-Osterreich her. Die beiden ersteren gehören einer kleinern Form an, welche sich durch einen 
;tark geschlängelten Primärnerv und durch geöhrte Fiederzipfel an der Basis des Laubes auszeichnet. Fig. 3 ist 
eine grössere, deutlich gesägte Form, an welcher man die keulig verdickten Enden der Nerven und die einzelnen 
Sporenbehälter der rundlichen, nackten Fruchthäufehen deutlich wahrnehmen kann. 
POLYPODIUM PIHIEGOPTERIS Lrisx 
Tah. 8. 
Laub im Umriss eifürmig, lang zugespitzt, doppelt fiedertheilig, sammt den langen, dünnen 
Stielen etwas weich behaart. Fiedern lünglieh lanzettlich, horizontal, gegenstündig, nur die 
intersten constant nach abwärts zurückgeschlagen, und mit dem Stiele nach abwärts Winkeln 
von nur 40-—70° einschliessend. Fiederchen länglich, stumpf, wechselständig, am Rande öfters 
schwach gekerbt; die untersten Fiederchenpaare je zweier gegenstündiger Fiedern unter sieh 
and mit der Blattspindel zu einem Stücke verwachsen. Textur zart. Nervation der F iederchen: 
[in deutlicher, etwas geschlüngelter Primürnerv unter Winkeln von 70—80* entspringend, mit 
;—1 Paaren gegenstündiger, unter Winkeln von 35 — 40^ abgehender, an der Spitze öfters 
Jichotomischer Secundärnerven. Die einfachen Secundärnerven sind randläufig und endigen ver- 
lünnt. Nervation der untersten mit der Dlattspindel verwachsenen Fiederchen den übrigen analog. 
aber mit stark geschlüngeltem und gebogenem Primürnerv. 
Die abgedruckten Exemplare stammen aus den Mooswildern bei Gmünd in Unter-Osterreich. Das mittlere 
and rechte Blatt besitzt nur einzelne, runde, nackte Fruchthiufehen in jedem Fiederchen.
	        
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