Volltext: Der Naturselbstdruck in seiner Anwendung auf die Gefäßpflanzen des österreichischen Kaiserstaates mit besonderer Berücksichtigung der Nervation in den Flächenorganen der Pflanzen ; mit 500 Folio-Tafeln [Textbd.] ([Textbd.])

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II. Gewebläufige Nervationsform. 
Diese Nervationsform. welche an den dicken lederartiyen Blättern der Coniferen, die nur 
einen Mittelnerv zeigen, vorkommt, finden wir unter den Formen der höheren Dikotyledonen 
unserer cinheimisehen Flora nur bei wenigen Arten vollkommen rein ausgesprochen. Die nadel- 
fürmigen Blätter von Erica carnea (t. 367), von Galtum verum (t. 290) und von Alsine fusciculata 
(t. 141) dürften hieher zu beziehen sein. 
IV. Spitzläufige Nervationstypeu. 
A. Vollkommene Spitzläufer. 
l. Typus von Plantago major (t. XV, f. 9). 
Die Basalnerven, wenigstens die itussern, sind stark bogig, schliessen ein eifürniges Seyment 
lerBlattfläche ein und. divergiren an der Dasis unter wenig spitzen Winkeln, daselbst eine kurze 
Strecke den ziemlich langen Blattstiel herab oder sogar dem Primürnerv parallel verlaufend. Der 
Mittelnerv ist in der Regel nur unbedeutend sürker entwickelt als die seitlichen Basalnerven. 
Diese senden ziemlich hervortretende, verbindende oder in das tertiüire Netz übergehende Aussen- 
nerven ab. Diesen Typus theilen noch Gentiana pannonica (t. XV, £. 12), von Dlantago major 
durch die vollständigen spitzlüufigen Dasalnerven und das aus länglichen oder elliptischen 
Maschen bestehende Netz verschieden; ferner Gentíana punctata (t. 308). Arnica montana (t. XV, 
E92). Valerianet sexatilés (t. NV. £. 11) u. m. à. 
2. Typus von Z'antago lanceolata (t. XVI, f. 1). 
Dieser Tvpus scheint auf den crsten Blick dem vorhergehenden sehr ähnlich, ist aber durch 
folgende M erkmale wohl von demselben zu trennen. Die Basalnerven sind nur in sehr schwachen 
Bogen gekrümmt, «selbst die &ussersten divergiren gegen einander unter sehr spitzen Winkeln und 
schliessen ein schmal lanzettliches oder lineales Sexment der Blattfläche cın. In der schr ver- 
schmälerten Basis verlaufen sie eine längere Strecke dem Mediannerv parallel und gehen endlich 
allmählich in den Blattstiel über. Die Basalnerven treiben zahlreiche, meist genäherte, nicht 
hervortretende Tertiirnerven, jedoch keine Aussennerven. Der Mediannerv weicht seiner Stärke 
nach, wie bei dem vorher betrachteten Nervationstypus nur unbedeutend von den seitlichen 
Basalnerven ab oder ist sogar diesen in der Ausbildung gleich. Ausser der oben genannten 
typischen Form gehören nach Seorzonera austriaca (t. XVI. f. 9) und Se. humilis (t. 211) hieher. 
3. Typus von Moehringia trinervia (t. XV, f. 6—8). | 
Dic Basalnerven sind hier wie beim Typus 1, wenigstens die äusseren, stark bogrig, und diese 
livergiren von einander fast unter rechtem Winkel, verlaufen aber an der Dasis nicht dem 
Mediannerv parallel, sondern münden alsogleich in den sehr kurzen Blattsticl ein, in welchen 
sie sich verlieren. Der Mediannerv tritt mehr oder weniger auffallend stärker hervor als die 
seitlichen Basalnerven, welche meist verhültnissmüssig ziemlich stark entwickelte Aussennerven 
antsenden. Diesen Typus zeigt noch Gentiana asclepiadea (t. XV, f. 9, 10), durch die hervor- 
retenden. verbindenden Tertiär- und die unter wenig spitzen oder nahezu rechten Winkeln 
entspringenden schlingenbildenden Aussennerven charakterisirt; ferner Linum hirsutum (t. XV, 
f. 3, 4) mit spärlichen wenig hervortretenden, unter sehr spitzen Winkeln abgehenden Aussen- 
nerven ohne Schlingenbildung; endlich einige Rubiaceen. als: 6Gralium rotundifolium (t. 288) und 
Asperuln taurna (t. 299).
	        
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