Volltext: Der Naturselbstdruck in seiner Anwendung auf die Gefäßpflanzen des österreichischen Kaiserstaates mit besonderer Berücksichtigung der Nervation in den Flächenorganen der Pflanzen ; mit 500 Folio-Tafeln [Textbd.] ([Textbd.])

XIV 
wichtigen, der Mediciner die officinellen , der Industrielle die technischen, der Forstmann die 
lolzgattungen, die Schule die zu ihren Zwecken nothwendigen Pflanzen, und so jeder Stand 
lie ihn interessirenden Arten auf das Getreueste dargestellt. 
Ls steht dabei nicht zu befürchten, dass das Unternehmen zu grossartiy und kostspielig 
vüre, um praktisch ausführbar zu scin. DieDarstellung aller Pflanzenarten Ósterreichs lüsst sich 
auf beiläufig 3000 TFoliotafeln geben. Es ist gegenwärtig schon mehr als der vierte Theil der- 
selben vollendet. Was den IKostenpunkt betrifft, so ist dieser allen anderen Bilderwerken geoen- 
iber als sehr gering zu bezeichnen, da die Erzeugungskosten nur einen Preis bedingen, welcher 
«um hüóher ist als der Preis der gewählten getrockneten Originalpflanzen. Überdiess können 
für die Bedürfnisse der Ökonomen, Medieiner, Techniker, der Sehulen u. s. w. aus dem grossen 
Werke zweckmissigo Auszügo gemacht, so wie auch Monographien, theils pflanzengeographi- 
sehen. [nhalts, über besehrünktere Florengobiete (z. D. für die Flora von Wien, die Flora der 
Alpen, die Flora eines Kronlandes u. s. w.), theils aber auch systematischen Inhalts (z. D. die 
l'arn, die Grüser, die Weiden u. s. w. des österreichischen Ixaiserstaates) verfasst werden, um 
ıuf diese Weise der Wissenschaft sowohl, als den bescheidenen Mitteln Einzelner vollkommen 
zu genügen. 
Was den Text des Werkes anbelangt, so sollte derselbe sich nach dem ursprünglichen 
Plane nieht auf die Erläuterung der Tafeln allein beschränken, sondern überhaupt Alles 
unfassen, was in Dezug auf Systematik, Synonymie, detaillirte Beschreibung, das Vorkommen 
und die Verwendung der einzelnen Pflanzenarten von allgemeinerem Interesse ist. Es zeigte 
such jedoch bald, dass ein alle diese Richtungen verfolgender Text, wenn er nicht bloss ober- 
Tüchlich. eompilirt, sondern mit eewissenhafter Denützung aller Iilfsmittel in dieser Ausdehnung 
isgearbeitet werden soll, in dem kurzen Termine bis zur Pariser Ausstellung unmöglich geliefert 
werden konnte. ITiezu kam, dass die Abdrücke selbst des Neuen und Interessanten so viel boten. 
lass cine gründliche Bearbeitung des in ihnen enthaltenen neuen Stoffes allein schon. alle Kraft 
md Zeit für sich in Anspruch nahm. Wir glaubten daher unter diesen Verhältnissen und im 
interesse der Wissenschaft am zweckmässigsten zu handeln, wenn wir uns nur auf eine getreue 
Darstellung der gewonnenen Resultate und einfache Erläuterung der Abdrücke beschränkten, 
ılles Übrige aber, als bereits bekannt, entweder nur kurz berührten oder auch ganz übergingen. 
Auf diese Weise wurde der zu grosse Umfang des Textes vermieden und doch die Verüffent- 
üichung der neuen Thatsachen in verhültnissmiissig kurzer Zeit ermöglicht. Is bleibt eine 
‚spätere Aufgabe für das vollendete Werk, cine vollständige systematische Umarbeitung des 
lextes vorzunehmen, so wie es gewiss nur zweckmüssig erscheinen wird, zu den oben angoe- 
leuteten Auszügen und Zusammenstelluneen einen passenden populüren Text zu verfassen. 
Geschichte des Naturselbstdruckes mit besonderer Berücksichtigung seiner 
bisherigen Anwendung auf Pflanzen. 
Bekanntlich gebührt Herrn Regierungsrath A. Auer die Ehre und das V erdienst, die Idee 
Jieser grossartigen, einer gegenwärtig noch unabschbaren Entwickelung und Anwendung fähi- 
zen Erfindung zuerst gefasst, ihre Wichtigkeit sogleich erkannt, die ersten Proben derselben 
a1 der an Vielseitigkeit alle ühnlichen Institute weit überragenden k. k.Hof- und Staatsdruckerci 
ıngeordnet und der Erfindung allgemeine Bahn gebrochen zu haben. 
Schon am 14. Juni 1849 sprach IIerr Regieruugsrath A. Auer in Anwesenheit mehrerer 
Mitglieder. der. kaiserl. Akademie der Wissenschaften den Gedanken aus , dass man künftig in 
len meisten lülleu, wo es sich um Darstellung von Objecten, die schon in der Natur oder im 
ocveiche der Iunst. Wissensehaft und Gewerbe vorhanden sind. handelt. dic freie IIandzeiehnung
	        
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