Volltext: Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden (2. / 1926)

78 Die Entwicklung der Stadt Wels nach Norden. 
nur mehr das steinerne Kreuz, das auf dem südlichen schon vorhanden 
ist. Die Ausstellung des Dachstuhles war in den letzten Wochen voll¬ 
endet worden. Der in beiden Bildern dargestellte, nahezu vollendete 
Teil der Kirche läßt das Presbyterium mit dem Querschiff und den 
Sakristeien erkennen; die Vierungskuppel, das Langschiff mit der 
Vorhalle und die beiden Türme fehlen. Aber der Unterbau ist auch 
für diese letzteren Teile schon bis zur Höhe von ungefähr 2 Meter 
über dem Kirchenpflaster, wie er bereits im ersten Baujahre gelegt 
worden war, vorhanden und auf dem Bilde deutlich zu erkennen. 
In nächster Nähe des Baues sind sowohl auf der Nord-, als 
auch auf der Südseite einige Bauhütten. Eine solche auf der Süd¬ 
seite nächst der Sakristei enthält eine für den ganzen Bau sehr wert¬ 
volle Einrichtung, nämlich einen Elektromotor und einen Brunnen 
mit einer Wasserpumpe. Dieser Motor versorgt mittels der Pumpe 
den ganzen Bau mit dem nötigen Wasser und setzt den Aufzug, der 
neben der Hütte am Bau selbst angebracht ist, in Bewegung. Er 
liefert unermüdlich den ganzen Tag das nötige Baumaterial bis zu 
einer Höhe von 24 Meter, ohne daß eine Menschenkraft dazu in 
Verwendung käme. Die Versetzung der einzelnen Steine, auch der 
größten und schwersten, aus eine beliebige Stelle und Höhe des 
Baues geschieht durch zwei Arbeiter mittels des amerikanischen 
Derriks, einer höchst einfach konstruierten Hebemaschine, welche [bis 
vor wenigen Jahren in Oesterreich ganz unbekannt war und zuerst 
beim Dombau in Linz durch den in Linz wohnenden früheren General¬ 
vikar des Erzbischofs von Milwaukee Augustin Zeininger, Mitglied 
des Dombaukomitees, einem gebürtigen Linzer, eingeführt wurde. 
Auch die Baukanzlei befand sich, wie die Motorhütte, auf der 
Südseite des Baues. 
Es lohnt sich, die Beschreibung zu lesen, welche die „Welfer 
Zeitung" kurz vor Weihnachten 1906 zur Erklärung des bis dahin 
aufgeführten Baues brachte: 
Das Presbyterium hat eine innere Länge von 19-5 Meter und 
eine innere Breite von 11-10 Meter, rechts und links mit je einem 
niedrigen 5-70 Meter breiten und 7-85 Meter laugen Seitenschiffe, 
nebst einer 7*75 Meter langen und 5-60 Meter breiten Sakristei, 
bezw. Beichtkapelle. Aus einem Vorraume führt je eine Stiege 
in die ober diesen beiden Räumen befindlichen gleich großen Oratorien. 
_ Ferner wurde aufgeführt das ganze Querschiff in einer Gesamt¬ 
breite (einschließlich der Seitenschiffe) von 33-90 Meter und einer 
Länge von 11*40 Meter. Letzteres Maß umschließt quadratisch die 
sogenannte Vierung. Die gesamte innere Länge des jetzt ausgeführten 
Baues beträgt also 30°90 Meter, die größte innere Breite durch das 
Querschiff ebenfalls 33-90 Meter. 
Die Vierung ruht auf vier rem gestockten Neuhauser-Grauit- 
Bündelpseilern, welche vom Fußboden bis zum Kapitäl eine Höhe
	        
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